Denken als poetische Haltung
Franz Schuh wird 2021 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Franz Schuh wird 2021 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Die Auszeichnung wird am 6. November zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis in Darmstadt überreicht. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählten u.a. unsere Autoren Ulrich Weinzierl, Karl-Markus Gauß und Martin Pollack.
Die Jury begründete ihre Wahl folgendermaßen:
"Mit seinem stilistisch und sprachlich virtuosen Werk, das nahezu alle Gattungen, vor allem jedoch die Kunst des Essays umfasst, nimmt Franz Schuh eine solitäre Position im deutschsprachigen literarischen Leben ein.
Aus der Tradition der Wiener Moderne kommend, gelingt es ihm, in jedem seiner Essays einen hochartifiziellen Denkprozess zu entfalten, der alle Dimensionen des Lebens einschließt, das Körperliche und Philosophische, das Private und Öffentliche, Gegenwart und Vergangenheit, Leben und Tod, die hohe und populäre Kunst, das Tragische und Komische der menschlichen Existenz.
In den Texten von Franz Schuh erscheint das Denken als poetische Haltung, als ästhetisches Ereignis. Es bewegt sich in den Fahrwassern europäischer philosophischer Diskurse, ist nie dogmatisch, sondern stets pointiert, persönlich, scharfsinnig, von sprachlicher Eleganz, und getragen von fundamentaler Menschenfreundlichkeit."