„Einzigartig – so darf, nein so muss man dieses beeindruckende Debüt nennen. Selten hat ein Roman einen solch eigenen Sound; und diesen ebenso kraftvoll und glaubhaft ins Deutsche zu übertragen, ist eine übersetzerische Meisterleistung: Ein 15-jähriges ‚Ghettokid‘, das geradeaus sagt, was es denkt. Mal hart, mal flapsig, mal liebevoll, manchmal geradezu poetisch, immer aber geraderaus, kompromisslos – und damit entlarvend. Denn man sollte sich von der derben, direkten Sprache nicht täuschen lassen: Hier stellt sich ein wacher und intelligenter Beobachter mit einer ordentlichen Portion Selbstironie große Fragen – und gibt sie mit Herz und Humor an die Leserinnen und Leser weiter“, heißt es in der Begründung der Jury.
Sharif lege den Finger in genau die richtigen Wunden und zeige die Bruchstellen unserer vermeintlich liberalen vermeintlich liberalen multiethnischen Einwanderungsgesellschaften und verhandelt große aktuelle Themen wie Rassismus und Klassismus, Queerness und Identität.
Gulraz Sharif ist 1984 geboren und kam als Baby mit seiner Familie von Pakistan nach Norwegen. Als Kind verbrachte er viel Zeit in der öffentlichen Bibliothek, wo er besonders gern „Robinson Crusoe“ und die Bücher von Agatha Christie las. Im Alter von 34 Jahren begann er den Entwurf für „Ey, hör mal!“ auf seinem Handy zu tippen.
Meike Blatzheim studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Heidelberg sowie an der Universität Bergen in Norwegen. Seit 2019 arbeitet sie als freie Lektorin und Übersetzerin aus den skandinavischen Sprachen.
Sarah Onkels studierte Germanistik, Skandinavistik und Keltologie in Bonn, Köln und Turku. Aktuell lebt und arbeitet sie als freie Übersetzerin und Sprachlehrerin in Bonn.
Zum Preis: Jeden Monat zeichnen DIE ZEIT und Radio Bremen ein Buch mit dem LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur aus. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury im Jahr 2022 bildeten die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Literaturhaus Frankfurt, Ziphora Robina von Radio Bremen, der Autor und Philosoph Jörg Bernardy, sowie Katrin Hörnlein, die als Redakteurin bei der ZEIT das Ressort Junge Leser sowie die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet und Vorsitzende der LUCHS-Jury ist.