Jede Menge Vorfreude treibt das Team der Frankfurter Buchmesse an: Das schien zwischen den vielen Informationen zum Programm, das heute der Presse vorgestellt wurde, durch. Die professionellen Dienstleister des Branchentreffens im Herbst biegen vier Wochen vor Eröffnung der Buchmesse auf die Zielgerade des Organisationsmarathons ein. Zehn Prozent mehr Ausstellungsfläche, zwanzig Prozent mehr Fläche im Agentenzentrum: „Die Welt will sich austauschen“, so Buchmessedirektor Juergen Boos.
Es wird eine Buchmesse sein, die die Fesseln der Corona-Pandemie weitgehend hinter sich lassen wird. Alles wieder wie früher? „Die Ticketverkäufe liegen deutlich über dem Niveau von 2019“, so Boos. Es wird also rappelvoll, besonders am Wochenende, das mit noch mehr Publikumsattraktionen bestückt ist als sonst. „Dennoch werde ich Menschen vermissen“, gab Boos zu: „Nämlich die Verleger, die keine Visa zur Ausreise aus ihren Ländern bekommen oder befürchten müssen, nicht mehr zurück zu können, und all die Autor:innen, die in den autokratischen Ländern der Welt inhaftiert sind und nicht ausreisen dürfen“. Die Krisenlage der Welt spiegelt sich also sichtbar und unsichtbar auf der Messe wider. Es wird eine große ukrainische Präsentationsfläche geben, aber keinen russischen Nationalstand. Das Programm insbesondere im Pavilion auf der Agora widmet sich kulturpolitischen Themen. Eine weitere Krise, die in zahlreichen Podien des Fachprogramms auf ihre Beherrschbarkeit geprüft wird, ist die Bedrohung der Branche durch die zunehmende Anwendung von KI.
Was die Buchmesse für die Branche, die Welt der Bücher und die Stadt Frankfurt bedeutet, definiert das Jubiläumsprogramm bis ins Detail. Ein „Goldenes Ticket“, versteckt in einem öffentlichen Bücherschrank, eine öffentliche Installation mit Publikumsbeteiligung neben der Paulskirche und jeder Menge Außenwerbung – wer da nicht neugierig auf Bücher wird …