Bob Dylans Signaturdebakel

„Die Verwendung einer Maschine war eine Fehleinschätzung“

28. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Für stolze 599 Dollar konnten Fans von Bob Dylan persönlich signierte Exemplare seines Bestsellers "The Philosophy of Modern Song" bei Simon & Schuster erwerben. Doch die Fans fanden heraus, dass die Unterschriften maschinell angefertigt wurden. In einem Statement erklärt der Sänger, warum er nicht selbst unterschreiben konnte.

Bereits am vorvergangenen Sonntag entschuldigte sich sein Verlag Simon & Schuster bei enttäuschten Fans und Käufern der Sonderausgabe von Bob Dylans "The Philosophy of Modern Song" und verhieß eine sofortige Rückerstattung. "Wie sich herausgestellt hat, enthalten die Bücher der limitierten Auflage zwar Bobs Originalunterschrift, aber in Form von Reproduktionen", so der Verlag in seiner Erklärung.

Im Vorfeld waren den Fans die Reproduktionen der Unterschrift des Songwriters per Auto-Pen beim Vergleich ihrer Exemplare in den Sozialen Medien aufgefallen.

Nun äußerte sich am Wochenende auch der Sänger selbst mit einem Statement bei seinen Fans und bestätigte, dass er wegen eines schlimmen Schwindelanfalls ("Vertigo") für die Unterschriften der 900 Exemplare eine Signaturmaschine benutzt habe und nicht in der Lage war, selbst zu signieren.

"Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass es eine Kontroverse über die Unterschriften auf einigen meiner jüngsten Kunstdrucke und auf einer limitierten Auflage von Philosophy of Modern Song gibt", schrieb er auf Facebook. "Ich habe im Laufe der Jahre jeden einzelnen Kunstdruck handsigniert, und es gab nie ein Problem. Im Jahr 2019 hatte ich jedoch einen schlimmen Fall von Schwindelgefühl, und das hielt bis in die Pandemiejahre an." Es brauche eine fünfköpfige Crew, um diese Signierstunden zu ermöglichen und man habe keinen sicheren und praktikablen Weg gefunden, während das Virus wütete. Während der Pandemie sei es deshalb unmöglich gewesen, etwas zu unterschreiben und der Schwindel habe auch nicht geholfen.

"Angesichts der drohenden Vertragsfristen wurde mir vorgeschlagen, einen Automaten zu benutzen, zusammen mit der Versicherung, dass so etwas in der Kunst- und Literaturwelt 'ständig' gemacht wird. Der Einsatz einer Maschine war eine Fehleinschätzung, die ich sofort korrigieren möchte. Ich arbeite mit Simon & Schuster und meinen Galeriepartnern zusammen, um genau das zu tun."