War es schwer, Slammer für die Bücher zu begeistern? Schließlich gehören Spoken Poetry und Sachbücher nicht zwingend zusammen. Und man muss mit dem Thema "seines" Buches ja auch etwas anfangen können…
Es war ein Selbstläufer. Wir haben einen Science-Slammer, alle anderen kommen aus dem Bereich Poetry. Das spricht für sich. Die Titel haben wir den Slammern in einer gemeinsamen Online-Sitzung zugelost. Dabei hat "Hegels Welt" in der Tat für Schweißperlen gesorgt. Doch die Slammerin, die Jürgen Kaubes Buch jetzt in sechs Minuten vorstellen darf, hat sich dann richtig über ihr Los gefreut. Das hat mich sprachlos gemacht.
Wird die Veranstaltung rein digital stattfinden – oder kommen wenigstens die Slammer ins Museum?
Fast alle kommen ins Museum – die Slammer und Slammerinnen und auch die Moderatorin Sandra Da Vina. Wir streamen gemeinsam aus unserer Arbeiterkneipe. Nur das Publikum muss zu Hause bleiben, darf aber live abstimmen. Und im nächsten Jahr wird alles anders…
Viele in der Branche kennen Sie noch als Pressesprecherin des Börsenvereins, jetzt blicken Sie von außen auf die Buchwelt. Braucht die Branche mehr Fantasie, wenn es um neue, ungewohnte Bühnen und Formate für das Buch geht?
Wieso? Der Tisch und die Leselampe sind doch gut… Im Ernst, das ist auch manchmal so. Aber Fantasie schadet nicht. Einfach mal anders machen. Könnte ja gut werden.