Leipziger Buchmesse 2023

Das Jahr der österreichischen Literatur

19. Mai 2022
Redaktion Börsenblatt

Unter dem Motto „Meaoiswiamia“ tritt Österreich als Gastland der Leipziger Buchmesse 2023 auf. Doch österreichische Literatur will man weit über Leipzig hinaustragen. Auftakt ist eine Literaturhaus-Tour durch Deutschland und Schweiz. Außerdem hat Österreich das „Jahr der österreichischen Literatur“ ausgerufen.

Im Fokus des Gastlandauftritts und dem „Jahr der österreichischen Literatur – Internationale Literaturdialoge“ steht der grenzüberschreitende Dialog vor allem junger Autor:innen. „Literatur ermuntert einerseits dazu, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen, aber auch dazu, mit anderen ins Gespräch zu kommen, andere Perspektiven einzunehmen: Literatur schult die Leserin im besten Fall darin, von sich abzusehen – auch das will das Programm des Gastlandes deutlich machen“, sagt Katja Gasser, Künstlerische Leiterin des Gastland-Auftrittes.
 

Gestartet ist die Literaturhaus-Tour im Österreichischen Kulturforum Berlin unter dem Titel „Kein Ich ohne ein Du“. Dabei waren Dževad Karahasan, die Autorin Kathrin Röggla und die Musikerin Jelena Popržan. Das Ausloten wie Überschreiten von Grenzen gehöre zu ihrem künstlerischen Selbstverständnis wie das Erforschen der Dialogfähigkeit wie Dialogunfähigkeit der Menschen, heißt es in der Pressemitteilung.

In den folgenden Monaten gibt es viele weitere Veranstaltungen österreichischer Autor:innen. Zu Gast sind österreichische Autor:innen in den Literaturhäusern Hamburg, Leipzig, Göttingen, Stuttgart, Rostock und Berlin.

„Nach dem fulminanten Auftakt in Leipzig starten wir jetzt mit großartiger Besetzung in die Literaturhaus-Tour. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für ein tolles Programm in Leipzig 2023. Die österreichische Literatur wird in den kommenden Monaten in Deutschland so geballt präsent sein wie selten“, sagt Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels.

Parallel zum Gastlandauftritt hat das österreichische Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten das „Jahr der österreichischen Literatur“ initiiert. Bis zur Leipziger Buchmesse sind Lesungen, Workshops und Performances in ganz Europa und weltweit geplant.

„Dialog ist eine Grundhaltung der österreichischen Kultur und die Literatur leistet hier einen wichtigen Beitrag, um Grenzen zu überwinden. Es ist schön, dass wir mit unserem Programm gerade in diesen für Europa besonders schwierigen Zeiten zur Verständigung beitragen können“, erläutert Botschafterin Dr.in Teresa Indjein, Sektionsleiterin für internationale Kulturangelegenheiten im Bundesministerium.

Realisiert wird das Projekt mit den Österreichischen Kulturforen, den Botschaften und Österreich-Bibliotheken und der Österreichischen Gesellschaft für Literatur in Wien. Zu den Highlights zähle die „Nacht der österreichischen Literatur am Wannsee“ am 30. Juni. Das Projekt „Internationale Literaturdialoge“ soll mit Akteur:innen im Ausland neue alternative Lesungs-Formate entwicklen. Michael Stavarič und Tina Feyrer sind zum Beispiel mit ihrem Lesedokumentarfilm „Rest in Poetry“ am 11. Juni bei den Thüringer Literaturtagen und der Leipziger Buchmesse 2023 eingeladen, während Barbara Pumhösel im Juli bei dem Internationalen Festival der Poesie „Parole spalancate“ in Genua lesen wird.

„Wir freuen uns sehr, dass wir hier in Berlin und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Österreichischen Kulturforen von Tokio bis Washington das internationale ,Jahr der österreichischen Literatur‘ begehen und in den kommenden Monaten ein facettenreiches Programm anbieten können“, sagt Dr.in Denise Quistorp, Direktorin des Österreichischen Kulturforums Berlin.

Ab 2023 soll Leipzig verstärkt zum zentralen Schauplatz werden. Im Deutschen Buch- und Schriftmuseum wird es eine Ausstellung zur österreichischen Literatur von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart geben. Die vom Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek stellt die wichtigsten österreichischen Autor:innen der letzten 50 Jahre vor.

Zwei Filmschauen von Thomas Ballhausen zeigen darüber hinaus die enge Verbindung zwischen der Geschichte der österreichischen Literatur und dem Medium Film.