Ab dem 17. Oktober sind laut Landesregierung danach Übernachtungen in sächsischen Beherbergungsstätten wieder uneingeschränkt möglich. Somit können alle am "Literarischen Herbst" Interessierte nach Leipzig kommen und dort über Nacht bleiben.
Das Literaturfestival bietet 19 Veranstaltungen an zwölf Orten mit mehr als 60 Mitwirkenden. Sieben Leipziger Buchhandlungen, für die auch im Programmheft getrommelt wird ("Kauf vor Ort, sonst ist er fort!") unterstützen das Festival mit Büchertischen und thematischen Schaufenstern.
Nils Kahlefendt, die zu den Organistoren des Festivals gehört und sich um die Pressearbeit kümmert, sagt im Interview mit dem "kreuzer", er glaube, "dass mit dem ins Endlose wachsenden digitalen Angebot auf allen Kanälen die Sehnsucht nach Literatur zum Anfassen nur noch größer geworden ist." Den deutschsprachigen Autorinnen und Autoren gehe es genau wie den Veranstaltern: "Sie brennen darauf, dass es wieder echte Begegnungen mit ihrem Publikum gibt. Nicht zuletzt sind die Erlöse aus Lesungen ja eine immer wichtiger werdende Säule ihres Einkommens."
Schwieriger sei es mit internationalen Namen – aufgrund der Einreisebeschränkungen und des Gesundheitsrisikos seien die meisten Lesereisen gestrichen. Kahlefendt hofft, dass wenigstens die vier portugiesischen Autorinnen und Autoren, die einen Vorgeschmack auf das Gastland der kommenden Leipziger Buchmesse geben sollen, wie geplant reisen können.
Welche Highlights gibt es? Büchnerpreisträger Marcel Beyer im Wohnzimmer, viele Finalisten und Finalistinnen der wichtigsten Literaturpreise im Herbst – darunter Deniz Ohde und Dorothee Elmiger, die auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises standen –, einen Blick auf die letzten DDR-Jahre ("Ich such' die DDR!") und die Lesenacht zum 25. Geburtstag des Deutschen Literaturinstituts. Angekündigt werden weiter Ann Cotton, Ute Frevert, Paula Irmschler, Clemens Meyer, Kerstin Preiwuß, Ulrike Almut Sandig, Kathrin Schmidt oder Judith Zander.
Die im vergangenen Jahr neu angetretene Festivalleitung hat zudem neue Reihen wie "Beste erste Bücher" oder "Lyrikhotel" eingeführt.
Die Veranstaltungsorte halten sich an ein eigens erstelltes Hygienekonzept, das den gesetzlichen Auflagen Rechnung trage.
Weitere Informationen und Programm des "Literarischen Herbsts": https://literarischer-herbst.com/