Der KulturPass für 18-Jährige startet im Sommer und bietet dem Buchhandel zahlreiche Möglichkeiten. Was die Buchhandlungen vor Ort tun können, wie sie partizipieren und profitieren können, erläutert Kyra Dreher, Geschäftsführerin der Fachausschüsse im Börsenverein, im Interview.
Kyra Dreher
Wie kann der Buchhandel am Kulturpass partizipieren?
Alle Buchhandlungen können sich als Anbieter von Kulturleistungen der Zielgruppe der 18-Jährigen präsentieren und Bücher, aber auch Lesungen und Events in der Buchhandlung auf der Plattform bewerben. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, Buchkultur vor Ort erlebbar zu machen und die Kundengruppe der 18-Jährigen gezielt anzusprechen.
Können sich alle Buchhandlungen beteiligen?
Ja, alle Buchhandlungen können sich beteiligen. Es ist lediglich ein ELSTER-Zertifikat erforderlich, um sich als Anbieter auf der Kultur-Plattform registrieren zu können.
Warum ist es so wichtig, dass möglichst viele Buchhandlungen mitmachen?
Der KulturPass ist ein wunderbares Instrument um nach den Jahren der Pandemie Kultur vor Ort wieder erlebbar zu machen und die Zielgruppe der 18-Jährigen auf die Angebote ihrer Buchhandlung(en) vor Ort aufmerksam zu machen. Der KulturPass bietet die Möglichkeit, die 18-Jährigen in der Buchhandlung auf das vielfältige Buchangebot aufmerksam zu machen und sie für Lesungen, Buchvorstellungen u.v.m. als Besucher zu gewinnen.
Was müssen interessierte Buchhändlerinnen und Buchhändler tun, um mit im Boot zu sein?
Zunächst bedarf es eines ELSTER-Zertifikates (https://www.elster.de/eportal/unternehmerorientiert/registrierungsprozess). Mit diesem können sich die Buchhandlungen ab Mitte Mai auf der KulturPass-Plattform als Kulturanbieter registrieren.
Auf der Plattform hinterlegt sein werden die Titeldaten des VLB und – dazu laufen aktuell Gespräche – auch Daten englischsprachiger Titel, denn diese sind für die Zielgruppe besonders relevant.
Welche Rolle werden die Barsortimente spielen?
Aktuell führen wir Gespräche mit den Barsortimenten, insbesondere zur Einbindung der besagten englischsprachigen Titel. Ideal wäre, jede Buchhandlung könnte die Titeldaten des jeweiligen eigenen Barsortimentes als Angebot auf der Plattform hinterlegen.
Das ist eine wunderbare Möglichkeit, Buchkultur vor Ort erlebbar zu machen.
Kyra Dreher
Der Kulturpass geht im Sommer an den Start. Welche Schritte stehen bis dahin noch aus?
Aktuell wird an Handreichungen für die Kulturanbieter gearbeitet sowie eifrig programmiert. Eine Beta-Version der Registrationsplattform ist bereits verfügbar und wird in den nächsten Wochen durch einige Pilotbuchhandlungen auf Herz und Nieren geprüft. Es ist noch einiges zu tun bis die Registrationsplattform Mitte Mai für alle geöffnet wird. Zeitgleich wird an der Endkundenansprache gearbeitet und die App, welche die 18-Jährigen nutzen werden, fertig programmiert.
Wie unterstützt der Börsenverein den Buchhandel?
Auch wir wollen mit Handreichungen, FAQs und Beratung die Buchhandlungen darin unterstützen, sich zu registrieren und diese erste, vielleicht etwas bürokratisch anmutende Hürde zu nehmen. Für Ende Mai planen wir auch ein Webinar für unsere Mitglieder. Über unsere Webseite www.boersenverein.de/kulturpass und mit Mailings halten wir sie auf dem Laufenden. Es wird sich lohnen, davon sind wir überzeugt.
In Frankreich fließt rund die Hälfte des Budgets in Bücher. Wird der Buchhandel in Deutschland das auch schaffen?
Das hoffe ich sehr! In Frankreich werden Mangas sehr stark in den Buchhandlungen nachgefragt und der Buchhandel ist der Gewinner unter allen Kulturanbietern. Es wäre großartig, wenn wir das hierzulande auch schafften und so viele 18-Jährige wie möglich vom Buchhandelsangebot vor Ort begeistern könnten.
