„Wir wollen die junge Generation mit der Kultur in unserem Land verbinden“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth in Berlin. Der KulturPass sei das zentrale Projekt in ihrem Haus im laufenden Jahr, ob der Geldsegen für junge Leute verstetigt und auf weitere Altersgruppen ausgeweitet wird, müsse sich 2023 erweisen.
Für das Pilotprojekt stehen 100 Millionen Euro zur Verfügung, „in diesen Zeiten eine erklecklich große Summe“, so Roth, doch gerade in Krisenzeiten würde die Kultur gebraucht, sie sei „kein Add-on, das man sich nur in guten Zeiten leistet“. Der KulturPass sei ein wichtiges Signal an die junge Generation, die besonders von Corona betroffen gewesen sei. Das Angebot sei ein „Interrail-Ticket in die Kultur“, die jungen Menschen könnten in großer Freiheit ausprobieren und ohne Vorgaben entscheiden, was sie kulturell erleben wollen. Laut Statistischem Bundesamt feiern 2023 etwa 750.000 Jugendliche in Deutschland ihren 18. Geburtstag. Das 200-Euro-Budget kann im Laufe von zwei Jahren eingelöst werden.
Ein Signal sei der KulturPass auch in Richtung der Anbieter von Kultur, die ebenfalls massiv von Corona betroffen waren – und zum Teil immer noch unter den Folgen der Pandemie leiden. „Wir wollen die Szene nicht nur in Berlin, Köln oder Augsburg, sondern auch in den ländlichen Regionen unterstützen“, so Roth. Ob Buch- oder Instrumentenkauf – der Fokus liegt auf der Live-Kultur, Internetplattformen sind ausgeschlossen. Ausgegeben werden können die 200 Euro in den Hauptkategorien Konzert & Bühne, Museen & Parks, Kino, Tonträger, Noten, Musikinstrumente – und natürlich Bücher. In Frankreich wurde bei einem vergleichbaren Angebot etwa die Hälfte des Budgets in Bücher investiert.