Marke JAKO-O wird eingestellt

HABA präsentiert Sanierungskonzept

4. Oktober 2023
Redaktion Börsenblatt

Im Zuge seiner Neuausrichtung hat der insolvente Spielwarenhersteller HABA Familygroup sein Sanierungskonzept "Zukunftspakt 2030" vorgestellt. Es seien schmerzhafte Einschnitte nötig, unter anderem soll die Marke JAKO-O aufgegeben werden. 

Das Sanierungskonzept wurde im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung entwickelt, teilt die HABA Familygroup mit. Ziel sei es, das Familienunternehmen zukünftig mit lokaler Wertschöpfung fokussierter sowie mit angepassten Strukturen auszurichten und es damit zukunftsfähig für kommende Generationen aufzustellen. Der beabsichtigte Zukunftspakt 2030 sei am 4. Oktober dem Betriebsrat und den Beschäftigten vorgestellt worden. In der kommenden Woche begännen umfassende Gespräche zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der Geschäftsführung. Unterstützt werden diese durch die Sanierungsexperten der Kanzlei GRUB BRUGGER. Um den vorgeschlagenen Zukunftspakt umsetzen zu können, sei bis Ende November 2023 eine Zustimmung des Gesamtbetriebsrats erforderlich.

Um die HABA Familygroup zukunftsfähig aufzustellen und das Traditionsunternehmen in Richtung seines 100. Geburtstags erfolgreich zu transformieren, seien grundlegende und für alle Beteiligten überaus schmerzhafte Einschnitte nötig, erklärt Generalbevollmächtigter Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER und ergänzt: "Zu den zentralen Elementen der erfolgreichen Sanierung gehören eine klare Positionierung der Marken, tragfähige Kostenstrukturen und eine nachhaltige Aufstellung des Unternehmens nach innen wie außen." Man sei überzeugt, dass die HABA Familygroup so mittelfristig zukunfts- und wettbewerbsfähig ausgerichtet werden kann.

JAKO-O wird eingestellt

Mit diesem beabsichtigten Sanierungskonzept bekenne sich die HABA Familygroup klar zum Standort Bad Rodach und zur Region Oberfranken. Für die Marke HABA sehe die Strategie eine Sortimentsfokussierung auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung von Kindern vor, während HABA Pro seine Marktführerschaft bei Möbeln für Kindertagesstätten und Ganztagseinrichtungen weiter ausbauen will.

Die bereits im August in Aussicht gestellte Einstellung der Marke JAKO-O sei dabei elementarer Bestandteil des Sanierungskonzepts. Der Produktionsstandort Eisleben habe aus eigener Kraft unter dem Dach der HABA Familygroup keine Zukunft mehr.

Personal soll um rund 40 Prozent reduziert werden

Die umfassenden zu verhandelnden Restrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Unternehmens sowie die Einstellung von JAKO-O bedingen eine grundlegend veränderte Personalstruktur. Gegenwärtig zähle die Belegschaft der HABA Familygroup in Deutschland 1.677 Beschäftigte. Mit Umsetzung der vorgelegten Sanierung und Konzentration auf Kernkompetenzen würde das Unternehmen effektiver agieren, wozu insbesondere eine schlankere Führungsorganisation beiträgt. Mit dem vorgestellten Zukunftspakt 2030 werde das Unternehmen mit rund 1.000 Beschäftigten agil, kosteneffizient und klar strukturiert ausgerichtet, was eine nachhaltige Zukunftsfähigkeit ermöglichen würde.

Die HABA Familygroup bereichert seit 85 Jahren Familien und Einrichtungen mit hochwertigen Produkten in den Kernbereichen Familienleben, Spielen, Bildung, Bewegung, Kleidung und Möbel. Unter ihrem Dach vereint sie die bekannten Marken HABA, JAKO-O und HABA Pro. Seit der Gründung 1938 durch Eugen Habermaass ist die HABA FAMILYGROUP mit Sitz in Bad Rodach in Familienhand.