„Chance auf Neustart“

Spielwarenhersteller HABA ist insolvent

13. September 2023
Redaktion Börsenblatt

Der Spielwarensteller Haba hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht Coburg gestellt. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Unternehmen will sich im laufenden Geschäftsbetrieb neu aufstellen. 

Habas Hauptsitz in Bad Rodach im Landkreis Coburg. 

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung ermögliche es dem Familienunternehmen, sich bei laufendem Geschäftsbetrieb neu aufzustellen. „Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leichtgefallen“, erläutert Geschäftsführer Mario Wilhelm, „aber sie ist angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation die einzige Möglichkeit, dass die HABA FAMILYGROUP mit ihrer großen Tradition schnell wieder zu alter Stärke zurückfindet. Darum kämpfen wir jeden Tag mit großer Leidenschaft und bekommen dafür von der Inhaberfamilie das notwendige Vertrauen.“

 

Bereits im August habe die Unternehmensführung eine Neuausrichtung der verschiedenen Geschäftsbereiche beschlossen. Der Geschäftsbereich JAKO-O wird Anfang 2024 eingestellt. Zukünftig konzentriere man sich auf die Kernsegmente HABA und HABA Pro.

 

Die Geschäftsführung der HABA Familygroup unter Mario Wilhelm, Stefanie Frieß, verantwortlich für Vertrieb und Marketing, sowie Sabine Habermaass als Vertreterin der Inhaberfamilie bleibt im Amt. Sie wird unterstützt durch den Sanierungsexperten Martin Much, der als Generalbevollmächtigter in das Unternehmen eingetreten ist.

 

Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren gibt es in der Eigenverwaltung keinen Insolvenzverwalter, sondern einen sogenannten Sachwalter, der das Verfahren fachkundig begleitet und überwacht. Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht Tobias Sorg aus der Kanzlei dmp solutions GmbH bestellt.