Literaturpreise

Großer Preis des Deutschen Literaturfonds für Martina Hefter

6. August 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Deutsche Literaturfonds hat seine diesjährigen Preisträger verkündet. Der "Große Preis" geht an Martina Hefter. Zudem werden der Kranichsteiner Literaturförderpreis und zwei Stipendien vergeben.

Martina Hefter

Mit 50.000 Euro Preisgeld gehört der "Große Preis des Deutschen Literaturfonds" zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland. In diesem Jahr geht diese Auszeichnung an die Autorin Martina Hefter.

Die Preisträgerin wurde aus dem Kreis der bisher durch den Deutschen Literaturfonds geförderten Stipendiat:innen gewählt. Die Jury bestand aus Manuela Reichart, Miriam Zeh und Hans Thill. Alle im Folgenden genannten Preise werden am 21. November 2024 im Literarischen Colloquium in Berlin verliehen, gemeinsam mit dem Paul-Celan-Preis für herausragende Übersetzungen.

Martina Hefter

In Martina Hefters aktuellen Roman "Hey guten Morgen, wie geht es dir?" (Klett-Cotta)  erzählt sie von chronischer Krankheit, der Beziehung zwischen Pflegender und Gepflegtem, um eine alternde Frau und einen Internet-Liebesbetrüger. Dieses Werk hebt die Jury in ihrer Begründung besonders hervor, doch auch Martina Hefters lyrisches Gesamtwerk hat bei der Auswahl eine Rolle gespielt. "Ihre Gedichte sind poetisch und zugleich gegenwärtig", so die Jury. Ebenfalls gelobt wird Hefters "eindrucksvolles Alltagsparlando", ihr "komplexe[s] Formbewusstsein" und ihre "eigensinnige Sprache". Sie sprenge mit ihren "authentisch-rhytmische[n]" Gedichten immer wieder die Gattungsgrenzen zum poetischen Essay und zum szenischen Text. 

Kranichsteiner Literaturförderpreis

Hervorgegangen ist der Große Preis des Deutschen Literaturfonds aus dem Kranichsteiner Literaturförderpreis. Dieser wird seit 2003 jedes Jahr an eine:n Autor:in unter 35 Jahren mit mindestens einer Buchveröffentlichung verliehen. Seit 2024 ist er mit 10.000 € dotiert. In diesem Jahr erhält ihn Nora Schramm für ihren Roman "Hohle Räume", erschienen im Berliner Verlag Matthes & Seitz. Der Debütroman enthält Elemente eines Familiendramas und einer Roadnovel. Es geht um Eltern, Kinder, Schein und Sein und Kunst.

New-York-Stipendium und London-Stipendium

Das New-York-Stipendium erhält Franz Friedrich. Sein jüngster Roman "Die Passagierin" (erschienen bei S.Fischer) sei eine "philosophische und sprachlich ausdrucksstarke" Zukunftserzählung.

Das New-York-Stipendium beinhaltet einen zehnwöchigen Aufenthalt im Deutschen Haus in New York. Die Mittel für die Reise und den Aufenthalt stellt der Deutsche Literaturfonds bereit.

Das London-Stipendium geht an Tim Staffel, dessen Erzählkunst "in allen Sparten zuhause" sei: Roman, Theater, Hörspiel und Film. Sein zuletzt erschienenes Buch ("Südstern", erschienen im Kanon Verlag) stelle "den Großstadtroman auf neue Füße". Es gehe um eine gespaltene, gefährliche, traurige, aber trotz aller sozialen Unterschiede lebenswerten Stadt und um ein Paar, das nicht zusammenpasst und dennoch "das allerschönste literarische happy end erleben" darf.

Das London-Stipendium beinhaltet einen zehnwöchigen Aufenthalt an der University of London am Queen Mary College. Die Mittel für die Reise und den Aufenthalt stellt der Deutsche Literaturfonds bereit.