Hörbücher, Podcasts, Musik

Der Audiostream läuft bei vielen ständig

23. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Audiostreaming ist aus dem Alltag der meisten Deutschen nicht mehr wegzudenken. 82 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren streamen zumindest hin und wieder Inhalte zum Hören. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Gefragt wurde auch nach Hörbüchern und CDs.

Ein paar blauer und gelber Kopfhörer vor blauem Hintergrund

Audiostreaming den ganzen Tag für viele normal

Während jüngere Altersgruppen schon seit einigen Jahren selbstverständlich streamen (unter den Jüngsten zwischen 16 und 29 Jahren nutzen mit 97 Prozent sogar fast alle Audiostreaming), nutzen laut Bitkom inzwischen auch die Hälfte (51 Prozent) im Alter ab 65 Jahren entsprechende Dienste. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.149 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren.

Glaubt man den Ergebnissen, sind viele ständig „on“:

  • 14 Prozent der Nutzer:innen hören täglich bis zu 2 Stunden
  • 17 Prozent hören bis 5 Stunden
  • 20 Prozent. Hören täglich zwischen 5 und 8 Stunden
  • 24 Prozent konsumieren 8 bis 12 Stunden
  • 10 Prozent hören demnach mehr als 12 Stunden.

„Ob Musik im Homeoffice, eine Podcastfolge in der Bahn oder ein Hörbuch zum Einschlafen – viele begleitet Audiostreaming durch den gesamten Tag. Wenn dafür häufig Kopfhörer verwendet werden, sollte regelmäßig die Lautstärke überprüft werden, um das Gehör zu schonen und unnötige Belastungen zu vermeiden“, empfiehlt Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technology beim Bitkom.

Jeder Fünfte hört Audiobooks über Plattformen

  • Am gängigsten ist es dabei, Audioinhalte über Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo zu hören: 65 Prozent aller Deutschen ab 16 Jahren machen dies.
  • Dicht dahinter folgen Audiostreaming-Dienste wie Spotify, Deezer und Apple Music (61 Prozent).
  • Bei den 16- bis 29-Jährigen ist es inzwischen der Normalfall, solche Dienste zu nutzen (92 Prozent).
  • Internetradio und dezidierte Podcast-Streaming-Dienste werden von insgesamt je einem Drittel (34 Prozent) genutzt.
  • Dienste für Hörspiele und -bücher von etwa einem Fünftel (21 Prozent).

Nur die Hälfte ist bereit zu zahlen

Etwas mehr als die Hälfte ist bereit, für das Audiostreaming Geld auszugeben: Unter den Nutzerinnen und Nutzern hören 56 Prozent kostenpflichtige Streams – und geben dabei im Durchschnitt nach eigenen Angaben 11,20 Euro im Monat aus. Rund die Hälfte aller Audiostreamerinnen und -streamer (52 Prozent) nutzt ein entsprechendes Abo ausschließlich allein oder mit Personen im eigenen Haushalt. „Dies unterscheidet sich stark vom Videostreaming, wo geteilte Accounts noch immer die Regel sind. Zum einen kann beim Audiostreaming meist nur ein Gerät pro Account gleichzeitig Inhalte abspielen. Zum anderen sind beim Audiostreaming meist alle gewünschten Inhalte über einen Anbieter verfügbar. Beim Videostreaming hingegen sind in der Regel mehrere Abos nötig, um alle Lieblingsserien, Filmhighlights und Sportereignisse schauen zu können“, so Klöß.

Rund jeder fünfte erschleicht sich Abo

  • 18 Prozent gaben in der Umfrage an, mindestens ein Audiostreaming-Abo einer anderen Person, die nicht im eigenen Haushalt lebt, mitzubenutzen und dafür nichts zu bezahlen.
  • 11 Prozent teilen sich mindestens ein Abo und die dafür anfallenden Kosten
  • 6 Prozent zahlen allein und lassen andere, die nicht im selben Haushalt leben, mithören.

Radio, CD und Schallplatte

Und trotz hoher Beliebtheit von Audiostreaming ist das klassische Radio damit noch längst nicht out: Trotz Streaming-Angeboten hören 94 Prozent der Deutschen zumindest ab und zu das aktuelle Radioprogramm über einen klassischen Anschluss wie Kabel, Satellit oder Antenne. Auch Downloads sowie CDs und Schallplatten sind bisher nicht völlig verschwunden. Nach wie vor laden 23 Prozent der Deutschen Audiodateien herunter. Klöß: „Vermutlich geschieht dies oft als Ergänzung zum Streaming, zum Beispiel um die Lieblingsmusik auch unabhängig von Internetverbindung und Datenvolumen unterwegs hören zu können.“

CDs und Schallplatten: Stabil in der Nische

In der Nische existieren auch CDs und Schallplatten weiter: 14 Prozent hören so Musik oder Hörbücher – das wäre rund jeder oder jede siebte Deutsche.