Vom „Common Ground“ haben besonders auch Autor:innen aus dem Südosten Europas profitiert, so etwa die nordmazedonische Autorin Rumena Bužarovska. Sie schaffte es mit ihrem Buch „Mein Mann“ (Suhrkamp, 2021, Übersetzung: Benjamin Langer) in die deutschen Feuilletons und Buchhandlungen. „Als Schriftstellerin aus einer sogenannten ‚kleinen‘ Sprache und einer Kultur, die nicht als marktfähig angesehen wird, habe ich mich manchmal nicht als Teil einer Gemeinschaft gefühlt – sowohl regional als auch europäisch. ‚Common Ground‘ hat mir ein Gefühl einer gemeinsamen Identität und einen sicheren Raum für den Austausch von Gedanken, Bedenken und Ideen über die Zukunft gegeben", sagt sie.
Auch Ralf Beste, Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, das zu den Gründern von TRADUKI gehört, zieht eine positive Bilanz des Projekts und stellt dessen besondere Bedeutung heraus: „TRADUKI schafft langfristige Strukturen für den literarischen Austausch innerhalb Südosteuropas und mit deutschsprachigen Ländern. Europa ist geprägt von einer Asymmetrie der Erinnerung und Erfahrungen – nicht nur der Menschen in Ost und West, auch zwischen den Gesellschaften Südosteuropas. TRADUKI und der ‚Common Ground‘ machen unterschiedliche Lebenswirklichkeiten zugänglich. So entstehen Brücken zwischen Menschen, die für unsere gemeinsame europäische Zukunft unerlässlich sind.“
Für die Leipziger Buchmesse hat die Region von je her eine besondere Bedeutung. „‘Common Ground‘ hat uns in den vergangenen drei Jahren die Möglichkeit gegeben, die Werke der Autor:innen aus Südosteuropa noch einmal stärker in den Fokus zu rücken“, so Buchmessedirektor Oliver Zille. „Als Leipziger Buchmesse geben wir dieser vielschichtigen Region schon immer eine Bühne, mit dem Ziel das Miteinander zu fördern. Wie wichtig und notwendig dieser Austausch ist, zeigt sich besonders in diesen schweren Tagen. Umso mehr freuen wir uns darauf, auch zukünftig gemeinsam mit dem TRADUKI-Netzwerk am Miteinander zu arbeiten.“