Zwei Drittel finden Bargeld "unhygienisch"
Der Trend zum kontaktlosen Bezahlen an der Ladenkasse hält weiter an. Die Corona-Pandemie hat das Interesse der Konsument:innen verstärkt.
Der Trend zum kontaktlosen Bezahlen an der Ladenkasse hält weiter an. Die Corona-Pandemie hat das Interesse der Konsument:innen verstärkt.
Von Januar bis März haben 93 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mindestens einmal mit Karte, Smartphone oder Smartwatch kontaktlos bezahlt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 85 Prozent, Ende 2020 waren es erst 79 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Corona hat dem kontaktlosen Bezahlen einen Schub gegeben – und dieser Schub wirkt nach.“, sagt Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom.
Jede und jeder Zweite (49 Prozent) hat im ersten Quartal dieses Jahres an der Kasse zu Smartphone oder Smartwatch gegriffen. Vor einem Jahr lag der Anteil nur bei 38 Prozent. Täglich oder sogar mehrmals täglich nutzen 14 Prozent Smartphone oder Smartwatch zum Bezahlen, 13 Prozent mehrmals die Woche. Etwa einmal pro Woche nutzen 9 Prozent Smartphone oder Smartwatch zum Bezahlen im Geschäft, 13 Prozent tun dies seltener. „Die meisten Menschen gehen ohnehin nur selten ohne diese Geräte aus dem Haus und dank biometrischer Schutzmechanismen wie Fingerabdruck sind sie beim Bezahlen besonders sicher“, sagt Hackl.
Der Trend zum elektronischen Bezahlen an der Kasse dürfte sich laut Digitalverband weiter fortsetzen. Das setzt auch den Handel unter Druck, ensprechende Lösungen anzubieten:
71 Prozent der Befragten nutzen seit der Corona-Pandemie seltener Bargeld, die Hälfte (50 Prozent) empfindet seit Pandemie-Beginn Bargeld sogar als „unhygienisch“. Und 64 Prozent gaben an, dass sie künftig seltener Bargeld verwenden werden.
Zwei Drittel (67 Prozent) störte es sogar, wenn sie im Geschäft nicht bargeldlos mit Karte oder Smartphone bezahlen können (2021: 60 Prozent). Damit werden – so Bitkom - auch die Rufe nach einem Eingreifen der Politik lauter. Ebenfalls rund zwei Drittel (65 Prozent) unterstützen die Forderung, dass alle Geschäfte gesetzlich dazu verpflichtet sein sollten, neben Bargeld-Zahlungen auch mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten. Vor einem Jahr wollten dies nur 57 Prozent. „Der Handel sollte auf die Wünsche der Kundschaft hören und zumindest eine europaweit nutzbare digitale Bezahlmöglichkeit anbieten. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Lösungen, um an der Kasse elektronisches Bezahlen neben Bargeldzahlungen zu ermöglichen“, fordert Hackl für den Digitalverband.