Barbaras Bücherstube droht das Aus

"Was für eine tolle Buchhandlung!"

28. November 2024
Matthias Glatthor

Am liebsten wäre es Gabriele Kellner, wenn sie für Barbaras Bücherstube in Moosburg, im Münchner Speckgürtel, in letzter Minute noch eine Nachfolge finden würde. Sollte das nicht gelingen, will die 66-jährige im kommenden Jahr schließen. Was sind ihre Gründe?

Gabriele Kellner, Inhaberin von Barbaras Bücherstube

Gabriele Kellner ist seit 1990, das sind fast 35 Jahre, in Barbaras Bücherstube tätig, die 1978 von Barbara Breimesser (daher der Name) gegründet wurde. Ab 2000 führte Josef Heise den Laden weiter, Kellner übernahm da bereits sehr viele Aufgaben, unter anderem den Einkauf. Seit 2011 ist sie Inhaberin der Buchhandlung.

Dass sie nun aufhören möchte, hat diverse Gründe, erläutert die 66-jährige Inhaberin von Barbaras Bücherstube im Gespräch mit Börsenblatt online. Sie selbst hat bereits das Rentenalter erreicht, bezieht seit drei Monaten ihre Rente. Auch gesundheitliche Gründe spielen bei ihrer Entscheidung mit, deutet sie an.

Seit einem Jahr sucht Kellner eine Nachfolgerin, einen Nachfolger für ihre Barbaras Bücherstube – bislang erfolglos. "Es tut mir unendlich leid", so Kellner, die Buchhandlung, an der ihr "Herzblut" hängt, aufzugeben. Das spürt man bei jedem ihrer Sätze. Die Kundinnen und Kunden sind über die Lage informiert und unendlich traurig ("Manche hatten Tränen in den Augen, als sie davon hörten").

Andererseits werde die Lage im Buchhandel nicht einfacher. Moosburg hat rund 20.000 Einwohner, liegt im Münchner Speckgürtel. Barbaras Bücherstube sei die einzige Buchhandlung in der Innenstadt. Gegenüber gibt es zwei, drei Leerstände, in der ganzen Innenstadt kommen vier, fünf weitere hinzu. Eigentlich fände man "nichts mehr für den täglichen Bedarf in der Stadt", erläutert Kellner. Lebensmittelläden und Drogerien stehen auf der grünen Wiese. Warum also in die Stadt fahren?

Auch etliche Baustellen hätten dazu beigetragen, den Zugang zur Buchhandlung zu erschweren, hätten Parkplätze knapper werden lassen. Einfallsreich reagierte das Team darauf: Mit einem kreativen Schaufenster machte man auf diese Problematik, die einen Umsatzverlust von 20 Prozent nach sich zog, aufmerksam.

 

Mit einem Schaufenster machte die Bücherstube auf die Baustellenmisere in Moosburg aufmerksam

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