Säureanschlag auf Buchhaus Loschwitz
Unbekannte haben in der vergangenen Nacht Buttersäure durch das Schaufenster des Buchhauses Loschwitz geworfen.
Unbekannte haben in der vergangenen Nacht Buttersäure durch das Schaufenster des Buchhauses Loschwitz geworfen.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatten die Täter etwa um 0.45 Uhr mit einem Stein eine Scheibe des Ladens an der Friedrich-Wieck-Straße im Dresdner Stadtteil Loschwitz zerstört. "Danach warfen sie eine Flasche, in der sich Pyrotechnik und Buttersäure befand, in das Geschäft. Der Sachschaden beträgt etwa 1.000 Euro", so der Polzeibericht.
"Ein politischer Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden. Der Staatsschutz ermittelt.", so die Polizei weiter. Mitinhaberin des Buchhauses Loschwitz, das zwei Mal den Deutschen Buchhandlungspreis erhielt, ist die Dresdner Stadträtin Susanne Dagen (Freie Wähler). Mit Lesungsformaten wie "Aufgeblättert. Zugeschlagen – Mit Rechten lesen", teils umstrittenen Autor*innen und einer vorübergehenden Mitgliedschaft im Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung stand sie immer wieder Fokus Linksextremer.
Wird der Börsenverein des deutschen Buchhandels nun endlich wach und setzt sich für Presse- und Meinungsfreiheit auch in Deutschland ein?
Mir ist übrigens nicht bekannt, irgendeinen Kommentar von Ihnen gelesen zu haben bezogen auf die mehrfachen Anschläge auf die (linke) Buchhandlung Telegramm in Berlin, respektive auf das Auto des Buchhändlers. Messen Si emit doppeltem Maß?
Sie können sich daran erinnern, was ich damals kommentierte, bzw. nicht kommentierte?
Jede Form von Gewalt, ob von Rechtsextremen oder von Linksextremen, ist kategorisch zu verurteilen. Warum Sie hier unserem Branchenverband "geistige Brandstiftung" unterstellen, bleibt unverständlich.
Das "meinungsfrohe" publizieren von links bis linksradikal ist erlaubt und hierzu muß keine Haltung dagegen eingenommen werden.
Konkret kann die Haltung im Heft eines Verbandes, der sich angeblich für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzt nur so gelesen werden, daß Übergriffe auf "rechtskonservative bis rechtsradikale" Menschen weniger schlimm ist, als ein Angriff auf linke bis linksradikale Menschen.
Diese Haltung ist es die dazu führte, daß Bücher aus der Reihe Exil kaum im Sortimentsbuchhandel bezogen werden konnten.
Diese Haltung ist es, die man als geistige Brandstiftung bezeichnen muß.
wollen Sie wirklich behaupten, dass das Börsenblatt und der Börsenverein am Säureanschlag auf die Buchhandlung von Frau Dagen als "geistige Brandstifter" mitgewirkt haben? Das ist nicht nur grotesk, das ist obszön angesichts dessen, was im Buchhaus Loschwitz hätte passieren können und mit Buttersäure und Pyrotechnik vielleicht sogar beabsichtigt war. Ich habe als einer der Sprecher der IG Meinungsfreiheit im Börsenverein vor ein paar Tagen den nächtlichen Säureanschlag ohne wenn und aber verurteilt. Ihre Provokationen werden dem Ernst der Sache nicht gerecht. Mit Ihrem letzten Statement wird Ihre Position leider noch abstruser: wer als Sortimentsbuchhändler die Bücher aus der Exil-Reihe der Buchhauses Loschwitz nicht führt, zeigt eine "Haltung, die man als geistige Brandstiftung bezeichnen muss." Habe ich Sie falsch verstanden? Unsauber zitiert? Bitte rüsten Sie ab.
Auch erinnere ich mich nicht, daß Sie etwas gegen die diskriminierende Standzuweisung sogenannter rechter Verlage auf der Frankfurter Buchmesse gelesen zu haben. Da ist die Kritik an dem "heiklen Ansinnen" der Linksfraktion nur ein Feigenblatt und unglaubwürdig.
Das Heft beinhaltetet zwar tatsächlich das Zitat von Ihnen und ich hatte und habe es auch zur Kenntnis genommen. Das Heft machte aber ganz klar die erwartete Haltung deutlich: mit Büchern aus "rechten" Verlagen hat man nicht zu handeln.
Auch wäre es gut gewesen, wenn ein "Aufschrei" in Ihrer Redaktion hörbar gewesen wäre, als eine Kolumnistin bei Ihnen schrieb, sie hätte ein Schild an der Ladentür: sie "verkaufe nicht an AFD-Wähler"!
Nö.
Aber allmählich nähern wir uns dem Niveau eines französischen Ehestreits: Pourquoi? Parce que. Ich steige aus.