Ich weiß, dass diese Kolumne viele Personen lesen, die in Büros arbeiten. In Verlagen oder Auslieferungen oder Barsortimenten. Also in den Buchberufen, wo einem die Endverbraucher*innen nicht unmittelbar ins Haus laufen. Ich weiß auch, dass viele der Buchberufstätigen größere Teile ihrer Erträge und Einkommen mit Amazon und den Filialisten erzielen. Das stört mich, wie Sie wissen, echt kein bisschen.
Ich meine nur, Sie hätten in diesem öden November bestimmt ein paar nette Begegnungen, wenn Sie ausnahmsweise in so einen stinknormalen, unaufgeräumten Buchladen wie meinen gingen. Vermutlich begegnen Sie allem, was Sie nervt: Der Technik von vorgestern, der Verweigerung des einen (Online-Shop) und der Überakzentuierung des anderen (Herzblut). Möglicherweise müssen Sie warten. Es kann auch sein, dass Ihr Literaturbegriff sich von dem der handelnden Personen unterscheidet.
Trotzdem: Seien Sie so cool wie die Menschen in Borgholzhausen. Sie haben sich darauf eingelassen, dass die Buchhändlerin so ist wie sie ist. Und keinem von uns ist es damit je langweilig geworden. Ich verspreche Ihnen, im Buchhandel erleben Sie Geschichten, die Ihnen bei allem Service und Geblink weder Amazon noch eins der Warenhäuser bieten. Viel Spaß!