Umfrage bei Kolleg*innen: Geht es euch genauso? Sie verstehen mich alle, interessanterweise davon unabhängig, ob sie im Dorf oder in Städten arbeiten, ob ihnen die Buchhandlung gehört oder sie angestellte Mitarbeiter*innen sind. Sie berichten, mit den Masken sei es zäh, und längst nicht jeder hielte den gebotenen Abstand, ob nun körperlich oder auch den Gesprächsinhalt betreffend. Als müssten die Kund*innen ihren Content irgendwo lassen, ohne Rücksicht auf die Konvention.
Das stimmt, auch hier. Viele Besucher bemerken nicht, wenn man innerlich abschweift. Wie oft habe ich in diesem Jahr gesagt: "Jaja", hoffend, mein Gegenüber deute es als die freundliche Aufforderung, den Monolog zu beenden. Wie oft habe ich dazu geschwiegen, dass irritierend viele Personen auf konkrete Fragen nicht sinnhaft antworten? Etwa die Entscheidung zwischen Festeinband und Taschenbuchausgabe mit "Dienstags essen wir Nudeln" kommentieren oder zwischen Papp- und Plastikschnellhefter sich für einen Adventskalender entscheiden, im August?