Rowohlt

Magda Birkmann und Nicole Seifert geben eigene Reihe heraus

19. April 2023
Redaktion Börsenblatt

In ihren Berufen setzen sich Magda Birkmann und Nicole Seifert für Autorinnen ein – nun auch als Herausgeberinnen. Ab September erscheint ihre gemeinsam kuratierte Buchreihe „Wiederendeckte Schätze des 20. Jahrhunderts“ im Taschenbuchprogramm des Rowohlt Verlags.

Nicole Seifert und Magdalena Birkmann (von links)

„Autorinnen wurden und werden weniger rezensiert als ihre männlichen Kollegen, sie werden in Literaturgeschichten und Kanon-Aufstellungen weniger berücksichtigt, und sie werden schneller ausgemustert, nicht mehr aufgelegt, von prächtigen Gesamtausgaben zu schweigen. So geraten sie in Vergessenheit“, schreiben ocelot-Buchhändlerin Magda Birkmann und Autorin und Literaturwissenschaftlerin Nicole Seifert in der Herbstvorschau des Rowohlt Verlags. „Die gute Nachricht: Dadurch gibt es sehr, sehr viele Autorinnen wiederzuentdecken. Und genau das haben wir vor.“

Seit ihrem Kennenlernen 2019 würden sich Birkmann und Seifert immer wieder zur Rolle von Autorinnen austauschen. Was als informelles Gespräch begann, habe sich zu einem produktiven regelmäßigen Austausch über vergessene und vernachlässigte Autorinnen und die Rolle von Frauen im Literaturbetrieb entwickelt.

Bei ihrer Arbeit seien sie immer wieder auf Schriftstellerinnen gestoßen, deren Werke in Deutschland vergriffen oder nie in deutscher Übersetzung erschienen waren. Dies wollen sie mit der neuen Reihe ändern.

„Darin werden Romane vergessener Autorinnen aus dem zwanzigsten Jahrhundert erscheinen, Romane, die es uns angetan haben, mit unvergesslichen Protagonst:innen, ungewöhnlichen Perspektiven oder einem Ende, das es in sich hat – Leseerlebnisse.“

Die drei Titel, die pro Halbjahr erscheinen, sollen durch wiederkehrende Themen und Motive auch zum Vergleich einladen und „so auf oft übersehene Traditionslinien weiblichen Schreibens aufmerksam machen“.

Die Reihe startet am 12. September mit den ersten beiden Veröffentlichungen: Mary Renaults „Freundliche junge Damen“, übersetzt von Gertrud Wittich und Christa Anita Brücks „Ein Mädchen mit Prokura“ – beide aus den 1930er Jahren.

Am 17. Oktober folgt Louise Meriwethers „Eine Tochter Harlems“ aus dem Englischen von Andrea O‘Brien