"Entscheidung der Regierung ist ein Schock"

Französische Buchhändler kritisieren geplante Kulturpass-Kürzung

5. März 2025
Redaktion Börsenblatt

Der Verband unabhängiger Buchhändler in Frankreich, das Syndicat de la librairie française (SLF), protestiert gegen die von der französischen Regierung angekündigte Kürzung des Kulturpasses – und plädiert für ein Umdenken. 

Frankreichs Regierung hat angekündigt, den Kulturpass für 18-Jährige um 50 % zu kürzen. Damit würde der jedem Begünstigten zugewiesene Betrag von 300 Euro auf 150 Euro reduziert. Das berichtet der aktuelle EIBF Newsflash. Nach Angaben des Syndicat de la librairie française (SLF) hätten seit der Einführung des Kulturpasses vor vier Jahren fast die Hälfte der Nutzer ihr Taschengeld für Bücher ausgegeben, wobei zwei Drittel dieser Einkäufe in unabhängigen Buchhandlungen getätigt wurden.

Die Entscheidung der Regierung sei ein Schock, insbesondere nachdem Kulturministerin Rachida Dati im November 2024 erklärt hatte, sie wolle nicht, dass Haushaltskürzungen "auf Kosten des Buchsektors" gehen. Das SLF fordert die Ministerin auf, eine Konsultation durchzuführen, um die positiven Auswirkungen des Kulturpasses auf die Lesegewohnheiten beibehalten zu können. 

 

 

Auch in Deutschland gibt es einen KulturPass. Im Jahr 2024 konnten sich alle, die in Deutschland leben und 2024 18 Jahre alt wurden, für den KulturPass registrieren. Anschließend wurde ein Budget in Höhe von 100 Euro zur Verfügung gestellt. Das Budget kann beispielsweise für Eintrittskarten für Konzerte, Theateraufführungen, Kinobesuche, Museumsbesuche oder Parks sowie Bücher, Tonträger, Noten oder Musikinstrumente genutzt werden. Das Budget kann noch bis zum 31.12.2025 ausgegeben werden.