Der Regensburger Verein der Altstadt-Kaufleute "Faszination Altstadt", dessen Vorstandsvorsitzender Sie sind, hat vor gut zwei Wochen die Online-Plattform inregensburg.de ins Leben gerufen. Was steckt dahinter?
Auf der Plattform inregensburg.de können die Regensburger Händler für virtuelle Sichtbarkeit sorgen und ihre Produkte verkaufen. Wir haben die Plattform mit Atalanda umgesetzt, einem Dienstleister, der schon für einige andere Städte solche Plattformen realisiert hat. Dass wir inregensburg.de mitten im zweiten Lockdown starten konnten, ist ideal.
Wie viele Regensburger Läden machen mit?
Bisher sind es 20 Händler – das ist zwar nur ein kleiner Teil der etwa 150 organisierten Händler, aber wir wollten Fakten schaffen und den anderen zeigen, wie einfach und zwingend dieses Angebot ist. Im Laufe des nächsten Jahres hoffen wir 60 Shops auf der Plattform zu versammeln, außerdem soll es dann auch Kartenvorverkauf und ein Online-Gutschein-System geben.
Ist noch eine weitere Buchhandlung dabei?
Ja, der Bücherwurm. Die Plattform steht allen Regensburger Händlern offen.
Kostenlos ist der Service für Händler nicht. Was müssen sie investieren?
Die monatlichen Fixkosten betragen 29,90 Euro plus acht Prozent Verkaufsprovision vom Umsatz bei Online-Verkäufen. Dazu kommt natürlich die Manpower zur Pflege des Shops, im Wesentlichen das Einstellen der Produkte.
Inregensburg.de funktioniert produktbezogen – das macht Arbeit. Warum haben Sie sich dafür entschieden?Unsere Überlegung war: Sollte es wieder zum Lockdown kommen, brauchen die Läden nicht nur Visitenkarten im Netz, sondern die Möglichkeit, sich mit ihren Produkten zu präsentieren. Genau das ermöglicht das Konzept von Atalanda.
Wann hat inregensburg.de sein Ziel erreicht?
Wenn wir Rückmeldung der Händler bekommen, dass sie durch die Plattform signifikante online generierte Frequenz- und Umsatzgewinne erzielen.
Der Buchhandel ist vor allem dank der White-Label-Shops der Barsortimente in der schönen Position, längst funktionierende Online-Shops am Start zu haben. Lohnt sich da ein solches zusätzliches Engagement überhaupt?Dabei zu sein ist ein Signal und stärkt den stationären Handel der Stadt. Ich denke, der zusätzliche Aufwand lohnt sich in jedem Fall. Letztlich wird die Plattform nur funktionieren, wenn möglichst viele mitmachen.
Und nach Corona? Bleibt inregensburg.de aktiv?
Aber ja, Corona ist dafür im Grunde genommen nur der Katalysator gewesen. Es geht darum, Flagge für die Innenstädte zu zeigen. Die Plattform ist auf viele Jahre angelegt. Und sie braucht einen langen Atem.