Nassehi warnte davor, vergangene Zeiten schön zu reden. Noch nie habe es mehr Meinungsfreiheit gegeben als heute – anders als manche behaupten würden. Die Schwelle, seine Meinung kund zu tun, sei im Social-Media-Zeitalter sehr niedrig, klassische "Gatekeeper" wie Fernseh- oder Zeitungsredaktionen würden entfallen: "Es sieht nur so aus, als sei die Meinungsfreiheit in Gefahr, weil viele Meinungen eben auch mit viel Widerspruch verbunden sind."
Anders formuliert: Pluralität und Polarisierung hängen zusammen. Und: "Es ist die Erhitzungsgeschwindigkeit im Netz, die Debatten heute komplizierter macht." Warum der Soziologe zivilisatorische Leitplanken im Netz vermisst und warum er sich trotzdem auf keinen Fall den Staat als Wächter öffentlicher Kommunikation wünscht: Dazu mehr im Video zum Gespräch.