Er hat es getan, und wenn mich damals manchmal die Sorge drückte, die Nähe zwischen den beiden könnte vielleicht zu groß sein, um zurückzutreten und einen Blick von außen auf den Geehrten zu richten, so war sie unbegründet.
Denn statt sich in dem angesammelten Wissen über das aufregende und ständiger Bedrohung ausgesetzte Leben Salman Rushdies mitsamt des großen literarischen Oeuvres zu verlieren, überraschte uns Daniel Kehlmann mit einer kurzen, von Ernsthaftigkeit und Humor geprägten Lobrede, die es dem Friedenspreisträger erlaubte, darauf mit einem ebenso schweren wie leichten Vortrag zu antworten.
Humor öffnet Herz und Geist, um den Ernst des Lebens ins richtige Bild zu setzen. Das beherzigte an jenem Tag in der Frankfurter Paulskirche nicht nur Salman Rushdie, sondern auch Daniel Kehlmann.
Deswegen ist dieser Gruß zum Geburtstag mit einem Dank verbunden. Danke, Daniel, für Deine wunderbare Literatur! "Wäre Salman Rushdie eine literarische Figur, so gäbe es eigentlich nur einen Autor, der diesen Roman geschrieben haben könnte", hast Du in Deiner Laudatio gesagt. Ich glaube, ich kenne noch einen.