Wie bekommt man Vitalität und Diversität wieder in die Innenstädte, bevor sie komplett veröden, wollten die Buchhändler*innen wissen und regten Mietpreisbremsen im Gewerbebereich und die Förderung kleiner Läden an, um Buchhandlungen als „Dritte Orte“ zurück in die Innenstädte und Gemeindezentren zu holen.
„Natürlich sind auch Buchhandlungen „Dritte Orte“, so Brosda. Die Frage nach der Belebung der Innenstädte könne man aber „bundespolitisch nicht über einen Leisten schlagen“. Man müsse wegkommen, von der Idee einer funktional differenzierten Stadt, in der in getrennten Vierteln gearbeitet, gewohnt und die Freizeit verbracht werde. Heute gehe es um die „walkable City“, in der alles nahe beieinander sei. „Wir versuchen, die funktionale Durchmischung wieder hinzubekommen“, so Brosda, „und dazu gehören selbstverständlich auch Buchhandlungen“. In Hamburg würde zum Beispiel aktuell versucht, Leerstände, die sich durch die Pandemie entwickelt hätten und noch entwickeln würden, „kreativwirtschaftlich zu füllen“. Dazu steht Förderung aus einem eigenen Fonds zur Verfügung. Buchhandlungen als Einzelhandel und Kulturvermittler zugleich nehmen dabei für Brosda eine wichtige Brückenfunktion ein. Die Diskussionen müssten in jedem Fall stadtspezifisch geführt werden, der Bund könne fördernd unterstützen.