Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels:
„Wir möchten mit der Woche der Meinungsfreiheit Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen. Gemeinsam mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis wollen wir ein starkes Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz setzen. Meinungsfreiheit ist Grundlage einer freien, demokratischen Gesellschaft und Basis unseres Schaffens als Buchbranche. Wir können nicht tatenlos zusehen, wie die Meinungsfreiheit in immer mehr Ländern eingeschränkt wird. Auch hierzulande nehmen Drohungen und Hetze zu; Menschen fühlen sich eingeschüchtert und schweigen, statt ihre Meinung zu äußern. Mit der Woche der Meinungsfreiheit wollen wir dem etwas entgegenhalten: durch bewusstes Eintreten für die Freiheit des Wortes, durch Offenheit und konstruktive Debatten – all das festgeschrieben in den elf Leitsätzen der Charta der Meinungsfreiheit.“
Regula Venske, Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland:
„Als Teil des internationalen PEN setzen wir uns im PEN-Zentrum Deutschland für verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller in aller Welt ein. Die Freiheit des Wortes, die Freiheit der Kunst sind kostbare Güter, die es vielerorts erst einmal zu erkämpfen gilt und die wir schützen und verteidigen müssen, jeden Tag aufs Neue. Wie jede Freiheit, geht auch die Meinungsfreiheit mit einer Verantwortung einher und ist kein Freibrief für Hass und Hetze. Wer kräftigt austeilt, selbst aber keine Kritik verträgt, hat das Wesen der Demokratie nicht verstanden.“
Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt:
„Nicht überall auf der Welt herrscht Meinungsfreiheit. Meinungsfreiheit gehört aber zu den Werten, für die ich mich immer engagiere und kämpfen werde. Es ist die Basis für eine funktionierende Demokratie und das friedliche Miteinander – auch bei uns im Verein, der mit seinen über 91.000 Mitgliedern basisorientiert ist. Egal ob in der Welt oder bei Eintracht Frankfurt: Meinungsfreiheit muss man aushalten können, Meinungsfreiheit ist aber niemals ein Alibi für Hass.“ (mehr im Interview: "Wir müssen Turbolader der Meinungsfreiheit sein")
Jagoda Marinić, Autorin und Leiterin des Interkulturellen Zentrums Heidelberg:
„Meinungsfreiheit ist ein universelles Menschenrecht, doch in manchen Teilen der Welt ist der Preis für eine Meinungsäußerung die Freiheit. Es braucht international gelebte Solidarität mit all jenen, die unterdrückt werden und die ihren Beruf nicht ausüben dürfen, die im Exil leben oder inhaftiert wurden. Doch auch in Deutschland ist ,Meinungsfreiheit‘ zu einem umkämpften Begriff geworden. Mit scheinbar harmlosen Phrasen wie ,Man wird ja wohl noch sagen dürfen...‘ werden menschenfeindliche Thesen verbreitet. Die Meinungsfreiheit ist kein Trojanisches Pferd, mit dem man Hass und Hetze in den Diskurs einschleust, um die Demokratie von innen auszuhöhlen. Hass und Hetze bleiben Hass und Hetze und sind keine Argumente.“