Als promovierte Biologin und Anglistin, die auch eine bibliothekarische Ausbildung absolvierte, leitete Elisabeth Niggemann zunächst die Universitäts- und Landesbibliothek in Düsseldorf. 1999 wechselte sie zur Deutschen Nationalbibliothek, die sie bis 2019 als Generaldirektorin führte.
Während ihrer Amtszeit dort setzte sich Niggemann aktiv für die Digitalisierung des Bibliothekswesens ein. Von 2005 bis 2011 war sie Vorsitzende der Konferenz der Europäischen Nationalbibliothekare und von 2007 bis 2011 Vorsitzende der European Digital Library Foundation. Zusätzlich war sie 2010/2011 Mitglied der von der EU-Kommission eingesetzten Reflexionsgruppe zur Digitalisierung.
Für ihre großen Verdienste bekam sie auch viel Anerkennung. 2009 erhielt sie den renommierten Julius-Campe-Preis, gefolgt von der Auszeichnung als französische Chevalier des Arts et Lettres im Jahr 2018.
2019 wurden ihr das Verdienstkreuz 1. Klasse sowie am 13. Dezember 2019, bei ihrem Abschied von der DNB, die Plakette "Förderin des Buches" des Börsenvereins verliehen.
Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs bedankte sich damals bei Niggemann dafür, als Generaldirektorin den Wandel der Bibliothek ins digitale Zeitalter sorgsam und gewissenhaft gestaltet zu haben, und lobte sie als Mittlerin zwischen Autor:innen, Verlagen, Bibliotheken und Verwertungsgesellschaften.
Niggemann war nicht nur in ihrer direkten Tätigkeit, sondern auch durch ihre Mitgliedschaft in etwa 15 Bibliotheks- und Kulturgremien eine einflussreiche Persönlichkeit. Unter anderem war sie stellvertretende Vorsitzende der Stiftung Buchkunst.
Die Kolleginnen und Kollegen vom Börsenverein gratulieren herzlich zum 70. Geburtstag und wünschen für die Zukunft alles Gute!