Es weht ein laues Lüftchen durch unsere aktuellen Wochencharts, bei zwölf Neueinsteigern gelingt nur einem der Sprung aufs Treppchen: "Wackelkontakt" (Hanser; ET: 9. Januar) von Wolf Haas (bekannt durch die "Brenner"-Krimis), der auf Platz 3 bei der Belletristik Hardcover loslegt. Und einen verknoteten Plot bietet: "Franz Escher wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Um sich die Zeit zu vertreiben, liest er ein Buch über den Mafia-Kronzeugen Elio Russo. Elio sitzt im Gefängnis und wartet auf die Entlassung. Er hat so viele Leute verraten, dass er um sein Leben fürchtet. Aus Angst liegt er nachts wach und liest ein Buch. Es handelt von Franz Escher. Der wartet auf den Elektriker. Seine Steckdose hat einen Wackelkontakt", so der Klappentext. Auf der Verlagswebsite beantwortet Haas fünf Fragen zum Buch (hier), auch die Lesungstermine werden genannt.
Der neben Haas zweite neu platzierte österreichische Autor in der Hardcover-Liste Belletristik ist – auf Position 22 – Daniel Glattauer mit "In einem Zug" (DuMont; ET: 13. Januar). Eduard Brünhofer, ehemals gefeierter Autor von Liebesromanen, jetzt an einer Schreibblockade leidend, trifft im Zug von Wien nach München auf die Therapeutin Catrin Meyr, die mit ihm partout über die Liebe reden will. Was ihm eigentlich gar nicht passt. Glattauers Lesungstermine mit seinem Dialog-Roman, finden sich auf der Verlagswebsite (hier).
Die "Süddeutsche Zeitung" hat beide Romane von Haas und Glattauer verglichen und bescheinigt ihnen, dass sie "virtuos mit den Erzählformen spielen und großes Lesevergnügen bescheren". NDR Kultur andererseits sieht bei Glattauers Roman einige Highlights, ist aber insgesamt enttäuscht.