Wie vermutet, robbt sich Stephen King mit "Später" (Heyne; ET: 15. März) in der zweiten Woche weiter nach oben in den Hardcover-Charts: er klettert von Platz 20 auf Platz 3. Den ersten Platz hält seit vier Wochen "Hard Land" (Diogenes; ET: 24. Februar) von Benedict Wells.
Zwischen die beiden schiebt sich – auf Platz 2 (durch Vorab-Käufe) – Neueinsteigerin Juli Zeh, die sich nach "Unterleuten" mit "Über Menschen" (Luchterhand; ET: 22. März) wieder aufs platte Land begibt. Dora zieht mit ihrer kleinen Hündin ins fiktive Bracken, ein brandenburgisches Dorf – gestresst von Großstadt, Lockdown, Job und einem übereifrigen Freund. Auf der Flucht vor einer aus den Fugen geratenen Welt mit Donald Trump, Brexit und Rechtspopulismus. Doch auch in Bracken geschehen Dinge, die ihr Weltbild ins Wanken bringen, so Luchterhand. Der Dorfnazi, den sie zuerst trifft, sei als Klischee angelagt, schreibt die "Süddeutsche Zeitung", "doch schon da ist zu ahnen, dass die Klischees mit Bedacht gesetzt sind, um allmählich ausgehebelt zu werden" Die Zeitung sieht auch im brillanten ersten Teil, den ersten echten Corona-Roman. Juli Zeh erzähle zwar "geheimnislos", meint "Der Spiegel", aber dafür liefere sie "pointierte Dialoge sowie Ironie und Ingrimm".
Zwei weitere Titel kommen neu in die Charts:
Mit ihrer Geschichte "Vom Aufstehen" gewann Helga Schubert 2020 den renommierten Bachmannpreis. Jetzt ist bei dtv erschienen: "Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten" (ET: 18. März) – neu auf Platz 17. In kurzen autofiktionalen Episoden erzählt die 1940 geborene Schubert, Psychotherapeutin und freie Schriftstellerin zunächst in der DDR, darin ihr Leben.
Der Literatur-Nobelpreisträger von 2107, Kazuo Ishiguro, legt mit "Klara und die Sonne" (Blessing; ET: 15. März, Ü: Barbara Schaden) seinen ersten Roman seiher vor. Er beginnt damit neu auf Platz 18, ist bei den Belletristik-Hardcovern auch Aufsteiger der Woche (plus 25 Plätze). Zum Inhalt: Die künstliche Intelligenz Klara, ein Artificial Friend, soll Jugendliche beim Erwachsenwerden begleiten. Die Geschichte ist irgendwo in den USA, in einer nicht näher definierten Zukunft angesiedelt. Ishiguros neue Zukunftsvision sei "auf unangemessene Weise gemütlich geraten", urteilte etwa "Deutschlandfunk Kultur". Laut "Deutscher Welle" erweise Ishiguro sich auch in diesem Buch "als elegant erzählender, großer Moralist, der uns die Zerbrechlichkeit und auch die Schönheit menschlicher Existenz vor Augen führt."
In einem Grußwort an seine deutschen Leser, stellt Ishiguro sein Buch vor: