Zum Ende des Lockdowns ab 1. März in der Schweiz sagt Diogenes: "Natürlich sind wir sehr erleichtert über die Öffnungen der Buchhandlungen, zumindest in der Schweiz, und hoffen, dass dies in Deutschland auch bald der Fall sein wird. Denn die stationären Buchhandlungen sind sowohl für unsere Kund*innen als auch für uns ein überaus wichtiger Partner."
Die weiteren Neueinsteiger bei der Belletristik (HC)
- Platz 13: "Kein Feuer kann brennen so heiß" (ET: 24.2.) von Ingrid Noll. Ebenfalls ein Diogenes-Titel. Es ist der 16. Roman der Autorin im Zürcher Verlag, hinzu kommen einige Geschichtenbände. Lorina arbeitet als Altenpflegerin von Frau Alsfelder in einer Villa. Das große Los, wenn da nicht der Großneffe der alten Dame wäre, der aufs Erbe lauert. "Die Komik ist gequält, die Dialoge sind simpel", zeigte sich die "WAZ" enttäuscht. Die Leser*innen, die den Titel in die Charts gehoben haben, werden sicher anderer Meinung sein.
- Platz 15: "Mordsand" (Lübbe; ET: 26.2.) von Romy Fölck (zur Website der Autorin). Der vierte Elbmarsch-Krimi mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe. Diesmal wird ein Schädel auf der Elbinsel Bargsand entdeckt. Dann gibt es eine weitere Leiche auf einer benachbarten Flußinsel – die Spuren führen zurück in die ehemalige DDR.
Paperback: Zweiter Teil der Wunderfrauen
Stephanie Schuster gelingt mit "Die Wunderfrauen – Von allem nur das Beste" (Fischer Tb.), dem zweiten Teil ihrer Wunderfrauen-Trilogie, sofort der Sprung an die Spitze der Paperback-Charts. Erzählt wird das Schicksal von Luise Dahlmann und ihren drei Freundinnen in den Swinging Sixties. Die Trilogie begleitet die vier Frauen von den 50er Jahren bis zu den Olympischen Spielen 1972 in München. Ein Blick auf die Hintergründe der Reihe:
"Die Idee zu der Wunderfrauen-Trilogie wurde von einem abteilungsübergreifenden Team zusammen mit der Autorin entwickelt", so das Lektorat von Fischer Taschenbuch gegenüber Börsenblatt online. Der Serientitel stamme von Stephanie Schuster, die begeistert recherchiert habe und bereits über Erfahrungen im historischen Roman verfüge. Schuster schreibe gerade am dritten Roman der Serie, der Ende August erscheinen werde.
Zeithistorische Mehrteiler seien schon länger ein Trend auf dem deutschsprachigen Buchmarkt – bis vor kurzem hätten diese hauptsächlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gespielt. "Im Verlag befassen wir uns natürlich mit der Frage, was der nächste Trend sein könnte oder wie sich bestehende Trends verändern. Dass sich der Trend in die jüngere Geschichte ausweiten könnte, lag nahe." Vier Frauen, die sich miteinander anfreunden, würden außerdem Identifikationspotential für viele Leserinnen bieten, heißt es weiter. Die Reihe biete einerseits Platz für Erinnerungen und Nostalgie, andere Leser*innen wiederum würden die Zeiten nur aus Erzählungen kennen und sind neugierig. All dies seien sicherlich Bestandteile des Erfolgs dieses Genres.
Die Leser*innen würden aktuell bevorzugt zu Serien greifen, "was sicherlich auch mit der Art des Geschichten-Erzählens bei Streaming-Diensten zusammenhängt." So könne man etwa abtauchen in eine andere Welt. Warum hat man des Paperback-Format gewählt? Das Erscheinen im Paperback sei strategisch entschieden worden, für die Unterhaltungs-Genres sei das Hardcover nicht immer der passende Markt. "Im Paperback erreichen Stoffe derzeit eine höhere Sichtbarkeit." Zudem fänden hier auch preissensible Leser*innen hochwertige und geschenkfähige Bücher.
Im Lockdown hat der Frankfurter Verlag seine Social-Media-Aktivitäten auf Instagram und Facebook intensiviert. Außerdem zahle es sich aus, dass Stephanie Schuster (@leselieben) im engen Austausch mit ihren Leserinnen und auch Bloggerinnen stehe.
Übrigens: Der erste Band der Trilogie, "Die Wunderfrauen – Alles, was das Herz begehrt" (ET: Juli 2020), kommt als Wiedereinsteiger auf Platz 22 in die Charts.