Studie des Selfpublisher-Verbands

Wie Selfpublisher 2025 arbeiten

24. März 2025
Redaktion Börsenblatt

Der Selfpublisher-Verband stellt die Ergebnisse seiner Selfpublisher-Umfrage 2025 vor. Sie gibt Einblicke in Marketingstrategien, Umsatzentwicklungen, Preisstrategien und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern. Ein Ergebnis: Der monatliche Umsatz bewegt sich bei den meisten Befragten im zweistelligen Eurobereich.

 

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Insgesamt nahmen 1.723 Autor:innen an der diesjährigen Umfrage des Selfpublisher-Verbands teil, die im Januar 2025 durchgeführt wurde. Von diesen sind 1.429 aktive Selfpublisher:innen, deren Antworten für die Auswertung herangezogen wurden.

"Die Umfrage ermöglicht es uns, faktenbasierte Aussagen über das Selfpublishing zu treffen und gängige Annahmen zu überprüfen“, erklärt Melissa Ratsch, ehemalige Schatzmeisterin des Verbands und Initiatorin der Umfrage. "Durch diese Daten schaffen wir Transparenz und geben Selfpublisher:innen eine Orientierungshilfe für ihren eigenen Weg." Die Umfrage 2025 basiert auf den Fragestellungen der vorherigen Jahre, um Trends in der Branche zu erkennen und Entwicklungen nachvollziehen zu können. 

Die Kernaussagen der Umfrage

  • Der meistgenannte Grund fürs Selfpublishing ist "Mehr kreative Freiheit" (910 Teilnehmende), darauf folgen "Keinen Verlag gefunden" (575) und "Mehr Verdienstmöglichkeit" (339).
  • 18 % veröffentlichen zusätzlich in einem Verlag.
  • Die meisten Teilnehmenden veröffentlichen Belletristik (allgemein) mit 292 Stimmen (20 %), 160 veröffentlichen Fachbücher und 154 Ratgeber / Sachbücher.
  • 2025 kommen Fantasy und Liebesromane, die in 2024 noch auf Platz 1 (Fantasy) und Platz 3 (Liebesroman) waren, auf die Plätze 4 und 5.
  • Der durchschnittliche Umsatz pro Monat in 2025 liegt mit 963 Stimmen (= 67 %) bei den meisten der Teilnehmenden bei unter 50 Euro. 146 verdienen zwischen 51 Euro und 100 Euro. Nur knapp 4 % verdienen 2.000 Euro oder mehr. Umsatz ist die Summe der Tantiemen ohne Abzug der Kosten.
  • 270 Teilnehmende geben unter 50 Euro pro Buchveröffentlichung aus, 56 % geben für ihre Buchveröffentlichungen unter 500 Euro aus. Der Verband zieht daraus, dass das zu wenig für ein professionelles Lektorat und wahrscheinlich auch ein Korrektorat sei. Erst ab einer Investition von etwa 1.000 Euro für ein Taschenbuch mit 300 Seiten könne davon ausgegangen werden, dass das Werk ein Lektorat gesehen hat. Das sei bei 46 % der Fall, damit 5 % mehr als in 2024.
  • 85 % der Teilnehmenden veröffentlichen ihre Titel immer als Taschenbuch. Damit hat dieses Format das E-Book (71 %) auf den zweiten Platz verwiesen.
  • Die beliebtesten Plattformen für die Veröffentlichungen von E-Books sind Amazon KDP (610 Teilnehmende), tredition (530), BoD (254) und tolino media (164).
  • Mit welchem Print-on-Demand-Dienstleister arbeitet man zusammen? Hier klettert tredition deutlich auf Platz 1 – 733 der Teilnehmenden (mehr als 51 %) haben diese Antwort gewählt (2024: Platz 5). Auf Platz 2 folgt Amazon KDP (414; 2024: Platz 2) und dann BoD (340; 2024: Platz 1). 
  • Die meisten Teilnehmenden, 671, geben an, keine Dienstleistungen durch KI ersetzen zu wollen. 401 Teilnehmende nutzen bereits KI fürs Schreiben von Werbetexten, 395 nutzen KI fürs Korrektorat und 307 fürs Coverdesign.

Fazit des Selfpublisher-Verbands

"Für viele Autorinnen und Autoren im Selbstverlag ist und bleibt das Veröffentlichen finanziell leider nicht lukrativ. Selbst dann nicht, wenn sie auf dem Papier alles richtig machen: Professionelles Lektorat und Coverdesign, entsprechende Marketingmaßnahmen und der Wille zur Fortbildung. Es gehört wohl zu Talent immer noch ein wenig Glück."

Die detaillierten Ergebnisse der Selfpublisher-Umfrage finden Sie auf dem Blog des Selfpublisher-Verbands.