Selfpublisher-Verband

So arbeiten Selfpublisher 2024

22. April 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Selfpublisher-Verband präsentiert die Ergebnisse der aktuellen Selfpublisher-Umfrage. Sie erhält Erkenntnisse über Marketingstrategien, Umsätze, Preisstrategien und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern. 

Das neue Logo

Die Selfpublisher-Umfrage wurde im Januar unter 1.200 Autor:innen vom Selfpublisher-Verband erhoben.

„Die Umfrage ist ein wichtiger Schritt, um fundierte Aussagen über die selbstverlegenden Autorinnen und Autoren zu treffen“, sagt Melissa Ratsch, Schatzmeisterin des Verbands und Initiatorin der Umfrage. „Es werden oft Annahmen über das Selfpublishing getroffen und mit den Daten der Umfrage 2024 können wir diese untermauern oder widerlegen.“

Vorlage für die Umfrage 2024 waren die Befragungen, die von der Selfpublisher Bibel durchgeführt wurden. Um Trends festzustellen, wurden die Fragestellungen zum Großteil übernommen.

Ausgewertet wurden die Daten zweifach: die Antworten aller Teilnehmenden und die Auswertung speziell der Teilnehmenden, die einen durchschnittlichen, monatlichen Umsatz von 2.000 Euro und mehr erzielen. Bei diesen Einkünften könne davon ausgegangen werden, dass die Autor:innen vom Schreiben leben.

„Wir wollten eine Art ‚best practice‘ zusammenfassen“, so Melissa Ratsch. „Es gibt natürlich viele Wege zum Erfolg, doch einige der Frageauswertungen zeigen zumindest eine Richtung, wie Selfpublisher erfolgreich arbeiten können.“

Die Kernergebnisse der Selfpublisher-Umfrage

  • "Mehr kreative Freiheit" (770 Teilnehmer) ist der meistgenannte Grund fürs Selfpublishing. Darauf folgen "Keinen Verlag gefunden (358 T.) und "Mehr Verdienstmöglichkeiten (342 T.). Schlechte Erfahrungen mit Verlagen gaben 209 Teilnehmende an. 
  • 214 der etwa 1200 Teilnehmenden gaben an, zusätzlich im Verlag zu veröffentlichen.
  • Die meisten veröffentlichen Fantasy (215 T.), Belletristik (179 T.), Liebesromane (156 T.). Bei den Profis, die mindestens 2000 Euro monatlich verdienen stehen Liebesromane an erster Stelle, dann Fantasy. 
  • Mit 583 Teilnehmenden verdient über die Hälfte weniger als 50 Euro im Monat als Schriftsteller:in. Insgesamt 7 Prozent verdienen 2.000 Euro oder mehr. 
  • 41 Prozent der Teilnehmenden geben mindestens 1.000 Euro für ihre Buchveröffentlichung aus. Daraus schließt der Verband, dass diese Zahlen das Vorurteil bestätigen, dass viele Bücher im Selfpublishing ohne Lektorat veröffentlicht werden, da ein Lektorat bei günstigen Dienstleister:innen etwa 1.000 Euro koste. 112 Teilnehmende geben mehr als 3.000 Euro pro Veröffentlichung aus. Keiner der Profis gibt für eine Veröffentlichung weniger als 2.500 Ezro aus. 
  • Die beliebtesten Plattformen für die Veröffentlichung von eBooks sind Amazon KDP und BoD. 
  • Der Umsatzanteil von eBooks und Printprodukten liegt bei den Selfpublishern ungefähr auf gleicher Höhe.
  • Lektorat, Korrektorat und Coverdesign sind die beliebtesten Dienstleistungen.

Dieses Fazit zieht der Selfpublisher Verband

"Unserer Meinung nach setzt sich der Trend fort, dass sich unter den selbstverlegenden Autorinnen und Autoren zwei Lager herausbilden: Diejenigen, die sehr professionell arbeiten und ihr Schreiben als Business verstehen und diejenigen, die das Schreiben eher als Hobby begreifen und weniger finanzielle Mittel und Zeit investieren. Auch die Praxis der hybriden Veröffentlichung gewinnt an Beliebtheit. Bei den Dienstleistern gibt es klare Favoriten, doch auch hier scheinen mehrere Wege nach Rom zu führen. Das Selfpublishing entwickelt sich und damit auch seine Autorinnen und Autoren. Ständige Weiterbildung, die Auswahl geeigneter Partner und Kenntnisse der eigenen Zielgruppe werden jedoch auch künftig wichtige Kriterien für die Schreibenden sein – ganz egal, ob sie ihre Bücher selbst veröffentlichen oder über einen Verlag."

Die detaillierten Ergebnisse der Selfpublisher-Umfrage finden Sie auf dem Blog des Selfpublisher-Verbands.