Vier Tage lang dreht sich im Zentrum der mittelfränkischen Universitätsstadt Erlangen alles um die Neunte Kunst. Im und rund um den Erlanger Schlossgarten befinden sich Messezelte, Ausstellungen, Räume für Lesungen, Vorträge und Gespräche, Workshops und Präsentationen. Ein Festival-Schwerpunkt beschäftigt sich laut Ankündigung in diesem Jahr erstmals dem Phänomen des "Urban Sketching", mit "Kinder lieben Comics" ist den jungen Leser:innen ein eigenes Festival im Festival gewidmet, mit dem renommierten Max und Moritz-Preis werden die besten Neuerscheinungen der letzten zwei Jahre ausgezeichnet. Auf Schritt und Tritt begegnet man bekannten Künstler:innen, über 500 haben sich in diesem Jahr bereits angemeldet. Unterstützt wird der Internationale Comic-Salon Erlangen zum fünften Mal durch seinen Titelsponsor, die DATEV eG aus Nürnberg. Über 25.000 Besucher:innen werden vom veranstaltenden Kulturamt der Stadt Erlangen erwartet.
Im Zentrum des Internationalen Comic-Salons Erlangen steht die Messe in eigens errichteten Messezelthallen mitten in der Erlanger Innenstadt. Über 300 Aussteller – Verlage, der Comic-Handel, Comic-Klassen der Hochschulen und Self-Publisher präsentieren hier ihr Programm. Von A wie Altraverse über Carlsen, Egmont, Panini, Splitter bis zu Z wie Zwerchfell Verlag ist die gesamte Comic-Branche vertreten.
Deutsche Avantgarde, internationale Graphic Novels, frankobelgische Bandes Dessinées, amerikanische Superheld:innen und japanische Manga – zahlreiche Neuerscheinungen werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, Künstler:innen aus aller Welt kann beim Zeichnen und Signieren ihrer Bücher über die Schulter gesehen werden. Die Comic-Börse am Salon-Sonntag ist eine Fundgrube für Sammler:innen und Fans.
Eine Besonderheit des Internationalen Comic-Salons Erlangen sind die über zwanzig Ausstellungen im gesamten Stadtgebiet – ein riesiges Comic-Museum auf Zeit: Im Stadtmuseum wird in diesem Jahr eine große Joann-Sfar-Retrospektive präsentiert, die Adaption einer Ausstellung des Musée d’art et d’histoire du Judaïsme Paris. Im Kunstmuseum sind die "Katzenjammer-Kids" zu sehen, der älteste Comic der Welt, die Darstellung des Wassers im Comic ist im Kunstpalais zu erleben. Comics gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus werden ebenso zu sehen sein, wie Zeichnungen zum Krieg in der Ukraine, Arbeiten von Jeremy Perrodeau, Olivia Vieweg, Nadine Redlich, Tobi Dahmen, Steven Appleby, Elizabeth Pich, Blutch und vielen mehr. Eine umfangreiche Präsentation zur Geschichte des Germanga bereitet der Comicmuseum Erlangen e. V. vor.
Der Max und Moritz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschen Sprachraum. Als einer der Höhepunkte des Salons gilt die Max und Moritz-Gala (Freitag, 31. Mai, 20:30 Uhr) im Markgrafentheater. 25 Titel sind für die Preise, die in verschiedenen Kategorien vergeben werden, nominiert. Mit Joann Sfar steht der Preisträger für ein herausragendes Lebenswerk bereits fest, ebenso wie der Spezialpreis der Jury, der in diesem Jahr an die Münchner Künstlerin Barbara Yelin geht.