Regula Venske tritt als Generalsekretärin des PEN International zurück
Regula Venske tritt als Generalsekretärin von PEN International zurück – wegen Differenzen über den Umgang mit dem Nahostkonflikt.
Regula Venske tritt als Generalsekretärin von PEN International zurück – wegen Differenzen über den Umgang mit dem Nahostkonflikt.
Die Hamburger Schriftstellerin Regula Venske hat ihren Rücktritt als Generalsekretärin des PEN International erklärt, wie das PEN-Zentrum Deutschland am Montag (20. November) in Darmstadt mitgeteilt hat. Sie wandte sich mit ihrem Rücktrittsgesuch direkt an den internationalen PEN-Präsidenten Burhan Sönmez. Venske, ehemalige Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland, nannte als Hauptgrund für ihren Rücktritt verschiedene Stellungnahmen des Londoner Sekretariats von PEN International zu aktuellen Ereignissen im Nahen Osten, die sie vor der Veröffentlichung weder gesehen noch gebilligt habe. Insbesondere zeigte sie sich entsetzt über eine Aussendung des Sekretariats, die ihrer Meinung nach von mangelnder Empathie für die israelischen Opfer eines Angriffs zeuge.
Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland, bestätigte, dass es zwischen dem deutschen Zentrum und den Verantwortlichen des PEN International unterschiedliche Auffassungen zum Nahost-Konflikt gebe. Diese Differenzen waren bereits bei einer Podiumsdiskussion auf der Frankfurter Buchmesse zur Sprache gekommen. Das deutsche Zentrum veröffentlichte daraufhin eine eigene, von Präsident José F. A. Oliver koordinierte Presseerklärung, in der der Angriff der Hamas auf Israel verurteilt und die Opfer des Konflikts beklagt wurden. In der Erklärung wurde auch auf die Charta des PEN verwiesen, die sich für die Förderung des verbindenden Wortes einsetzt.
Venske, die von 2017 bis 2021 Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland und zuvor von 2013 bis 2017 dessen Generalsekretärin war, hatte seit Oktober 2015 dem internationalen Board angehört und war im Herbst 2022 auf dem 88. internationalen PEN-Kongress in Uppsala zur International Secretary gewählt worden. In ihrer Erklärung betonte sie, dass sie sich weiterhin für Menschenrechte, Frieden und Völkerverständigung einsetzen werde.