Entführung

PEN-Zentrum besorgt über syrische Literaturkritikerin

27. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Das PEN-Zentrum Deutschland fordert die Aufklärung des Schicksals der syrischen Literaturkritikerin Rasha Nasser al-Ali. Berichten zufolge wurde sie von einer bewaffneten Gruppe entführt.

Wie es in einer Mitteilung heißt, sorgt sich das PEN-Zentrum Deutschland um die syrische Wissenschaftlerin und Literaturkritikerin Rasha Nasser al-Ali. Die Professorin für arabische Literatur an der Universität von Homs wurde laut Berichten des Syrischen Netzwerks für Menschenrechte (SNHR) von einer bewaffneten Gruppe entführt. Berichte über ihren Tod wurden von ihrer Familie dementiert, diese spricht weiterhin von einem Verschwinden. Die syrischen Behörden haben Ermittlungen eingeleitet, so das PEN-Zentrum.

"Das Verschwinden von Dr. Rasha al-Ali ist ein alarmierendes Beispiel für die Gefährdung von Intellektuellen in Syrien", erklärt Najem Wali, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des PEN-Zentrums Deutschland. "Wir fordern die sofortige Aufklärung ihres Schicksals und ihre sichere Rückkehr. Die Verfolgung von Akademikerinnen und Akademikern ist ein Angriff auf die Freiheit des Denkens und die kulturelle Vielfalt."

Rasha al-Ali gilt als herausragende Stimme der arabischen Literaturwissenschaft. 1973 in Homs geboren, erwarb sie ihren Bachelorabschluss in arabischer Sprache an der Al-Baath-Universität und promovierte 2009 an der Ain Shams University in Ägypten mit einer Arbeit über zeitgenössische feministische Erzählungen. Ihre literarischen und wissenschaftlichen Werke, darunter "Culture of Form in Contemporary Feminist Narrative“ und "Analytical Readings in Novel and Theatre Texts“, haben sie in der arabischen Welt und darüber hinaus bekannt gemacht. Als Jurymitglied des Internationalen Tayyib-Saleh-Preises 2014 trug sie zur Förderung der arabischen Literatur bei.