KI und Urheberrecht

OpenAI und Google fordern Copyright-Ausnahmen

17. März 2025
Redaktion Börsenblatt

Urheberrecht, Energieversorgung und die internationale Konkurrenz aus China – der "AI Action Plan" der Trump-Administration soll die Zukunft der KI-Rechtslage klären.

Am 25. Februar hatte die US-Regierung unter Präsident Donald Trump einen Aufruf für öffentliche Beiträge (Request for Information) zur Erarbeitung des künftigen Umgangs mit KI (AI Action Plan) gestartet. Jetzt haben mit OpenAI (ChatGPT) und Alphabet (Google) zwei der größten amerikanischen KI-Unternehmen Stellung bezogen.

Die Technologiekonzerne sprechen sich gegen restriktive Regulierungen aus, die die Innovation von KI behindern würden. Es geht unter anderem um Fragen des Urheberrechts: "Eine Copyright-Strategie, die die Freiheit zu lernen befürwortet", heißt es von OpenAI. Nicht nur "Die Welt" sieht darin die Forderung nach freiem Zugang zu urheberrechtlich geschützten Texten, um ohne Lizenzabfragen ihre KI-Modelle zu trainieren.
Sowohl Kent Walker, President of Global Affairs bei Google und Alphabet, als auch OpenAI und Anthropic, das Unternehmen hinter dem Chatbot Claude, wünschen sich, dass auch international Hürden abgebaut und amerikanische KI-Modelle zunehmend in andere Länder exportiert werden können. Außerdem plädieren Google und OpenAI für die Investition in KI-Infrastruktur, wobei es vor allem um Energieversorgung geht.

Beide Stellungnahmen greifen die Rhetorik des offiziellen Aufrufs durch das Office of Science and Technology Policy (OSTP) auf, in welchem von Amerikas globaler Führungsposition und Dominanz in der KI-Technologie die Rede ist. OpenAI mahnt explizit vor der Konkurrenz aus der Volksrepublik China und appelliert an die US-Regierung, Amerikas Wettbewerbsfähigkeit und Vormachtstellung zu fördern. Es gehe, so Google und OpenAI, bei den Regelungen von KI um nationale Sicherheit.

Die aktuelle Situation

Die derzeitige Rechtslage in den USA beruht auf einer Executive Order von Joe Biden, allerdings ist sowohl in Amerika als auch Europa bislang nicht gerichtlich entschieden, inwiefern Unternehmen unter dem Urheberschutz veröffentlichte Daten für ihre KIs verwenden dürfen.
OpenAI ist angeklagt wegen Urheberrechtsverletzungen, unter anderem von der "New York Times" und Autor:innen wie Sarah Silverman und George R. R. Martin. Andere KI-Unternehmen wie Apple, Anthropic und Nvidia werden beschuldigt, ihre Modelle unrechtmäßig an YouTube-Videos zu trainieren. In Social Media Nutzungsvereinbarungen von X, YouTube oder Meta stimmen Nutzer:innen zu, dass die jeweiligen Unternehmen Beiträge für das Training von KI-Modellen verwenden.

Kürzlich hatte ChatGPTs und OPENAI-CEO Sam Altman eine neue Version des Large Language Models enthüllt, die speziell auf kreatives Schreiben trainiert sein soll. Autor:innen äußerten sich gegenüber dem "Guardian" besorgt über die Zukunft kreativen Schaffens und gleichzeitig beeindruckt von der präsentierten Kurzgeschichte.