Ehrenmitgliedschaft für Heinrich Riethmüller

"Mit entwaffnender Zuversicht"

21. Juni 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Börsenverein hat seinem ehemaligen Vorsteher Heinrich Riethmüller am 21. Juni auf der 198. Hauptversammlung die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Mehr als zwanzig Jahre lang gestaltete der Tübinger Buchhändler die Geschicke des Verbands in zahlreichen Gremien - und setzte sich für die Bedeutung des Buches ein.

Heinrich Riethmüller trat 1977 in die familieneigene Tübinger Buchhandlung Osiander ein und übernahm 1996 zusammen mit seinem Bruder Hermann-Arndt und Claudia Zürcher-Riethmüller die Geschäftsleitung.

Seit 1996 engagiert er sich ehrenamtlich für die Buchbranche. Von 2013 bis 2019 war er für zwei Amtszeiten Vorsteher des Börsenvereins.  Davor saß er fünf Jahre dem Ausschuss für den Sortimentsbuchhandel vor  und war von 2001 bis 2007 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Sortiments- und Fachbuchhandlungen (AWS).

„Heinrich Riethmüller hat die Buchbranche mit seinem außergewöhnlichen Engagement bereichert. Mit Mut, diplomatischem Geschick und einer entwaffnenden Zuversicht hat er sich eingemischt, von Beginn an für ein spartenübergreifendes Agieren plädiert und  die Strukturreform des Börsenvereins maßgeblich mit auf den Weg gebracht. Dafür möchten wir ihm ganz herzlich danken“, sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins, bei der Verleihung.

Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Ehrung des Börsenvereins und wird für langjähriges herausragendes Engagement im oder für den Verband verliehen.

Dankesrede von Heinrich Riethmüller

Riethmüller bedankte sich unter großem Applaus für die Auszeichnung, über die er sich sehr freue, bat aber zugleich darum, den gängigen Begriff „Altvorsteher“ bitte nie in seiner Gegenwart zu nennen. Er führte aus, dass es in seiner Familie stets dazugehört habe, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren. „Das haben wir mit der Muttermilch mitbekommen.“ Das Engagement gründe sich auf die Gewissheit und die Erkenntnis, „dass wir wahnsinnig Glück gehabt haben, dass wir in Frieden, in einer Demokratie und in einem Rechtsstaat aufgewachsen sind. „Der Wohlstand ist nicht von uns geschaffen geworden, wir wurden in sichere Verhältnisse hineingeboren.“

Riethmüller warb in seiner Dankesrede für das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels, auf das er sehr stolz sei. „Wir senden damit über die Sparten hinweg ein Zeichen der Solidarität.“ Sein Dank galt dem ehemaligen Vorstand, Glück und Fortune wünschte er der Vorsteherin und dem jetzigen Vorstand. Von der Hauptversammlung gehe ein positives Zeichen aus. „Wir leben in einer tollen Branche, die trotz gegensätzlicher Meinungen und Positionen im Kern zusammensteht.“