Bereits über 2.000 Unterschriften

Kulturschaffende fordern in Offenem Brief strenge Regulierung von KI

4. Dezember 2023
Redaktion Börsenblatt

Kulturschaffende wie Sebastian Fitzek, Klaus-Peter Wolf und Andrea Sawatzki haben sich zusammengeschlossen, um in einem Offenen Brief an die Bundesregierung eine strenge gesetzliche Regulierung von Anwendungen generativer KI zu fordern.

Über 2.000 Mitglieder der Kultur-Community, darunter Prominente wie Bastian Pastewka, Claudia Michelsen, Sebastian Fitzek, Klaus-Peter Wolf, Andrea Sawatzki und viele mehr, haben einen Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Minister Robert Habeck und Volker Wissing unterzeichnet, der vom Netzwerk Autorenrechte initiiert wurde. Darin fordern sie eine verbindliche gesetzliche Regelung für generative KI-Anwendungen und deren Entwickler. Der Brief appelliert an die Bundesregierung, sich in den anstehenden Verhandlungen zum KI-Gesetz für eine strenge Regulierung, statt für eine Aufweichung der Gesetzgebung einzusetzen.

Die Unterzeichner, darunter Schriftsteller, Übersetzer, Schauspieler, Musiker und Kulturschaffende, fordern den Schutz ihrer kreativen Werke vor unerlaubter Verwendung in KI-Sprach- und Bildmodellen. Sie betonen die Notwendigkeit, Urheberrechte zu wahren und fordern, dass generative KI-Technologien nicht dazu verwendet werden dürfen, kreative Berufe durch synthetische Nachbildungen zu ersetzen.

Die Kulturschaffenden wollen ihre Stimmen geschützt und nicht geklont wissen, ihre Bücher, Comics, Fotos oder Drehbücher nicht unerlaubt in KI-Sprach- und Bildmodellen finden, die ihren Stil nachahmen – oder ihre Gesichter und Bewegungen synthetisch vervielfältigt, um sie als Schauspieler und Sprecherinnen zu ersetzen.

Offener Brief: Aufruf für eine starke Regulierung der generativen KI

Die Änderung der deutschen Position zum KI-Gesetz im November hat bei den Kulturschaffenden Besorgnis ausgelöst. Ursprünglich sah die Einigung der Mitgliedstaaten eine verbindliche Regelung vor, die KI-Entwickler dazu verpflichtet, die Herkunft und die Art der Beschaffung ihrer Trainingsdaten offenzulegen. Deutschland, Frankreich und Italien drängten jedoch auf eine Abschwächung dieser Regelung und schlugen stattdessen eine "verbindliche Selbstverpflichtung" für den Umgang mit Basismodellen vor.

Die Kulturschaffenden und Kulturinteressierten sehen in den bevorstehenden Trilog-Gesprächen am Mittwoch (6. Dezember) eine letzte Chance, im "AI Act" eine klare Haltung zu zeigen und sich für Werte wie Fairness, Glaubwürdigkeit und Demokratie einzusetzen. Der vom Netzwerk Autorenrechte (NAR) koordinierte Offene Brief vertritt 15 Autoren- und Übersetzerverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und damit mehr als 16.500 professionelle Urheberinnen und Urheber der Buchbranche.

Zur Petition geht es hier.