Schon seit einigen Jahren ist Danny Beuerbach als Vorlesefriseur unterwegs. Mit seinem Pop-up Friseursalon, der eigentlich nur aus einem roten Teppich, einen gelben Hocker, einer Palme und einen Koffer voller Bücher besteht - fällt der großgewachsene Friseur mit seiner Lockenmähne und seinem Claim „Book a look and read my book“ auf. Die Haare schneidet er kostenfrei, wenn ihm im Gegenzug vorgelesen wird – egal was.
Längst sind Veranstalter und Event-Organisatorinnen auf den Vorlesefriseur aufmerksam geworden. „Ich bin auch viel in der Schweiz und in Österreich unterwegs. Es gibt Stadtteilfeste, zu denen ich eingeladen werde, Bibliotheken kommen auf mich zu oder laden mich zur Eröffnung ein. Gerade hat mich ein Möbelhaus angefragt. Die Idee mit dem Vorlesefriseur und seinem Teppich, das funktioniert und das werde ich sicher mein Leben lang machen!“, erläutert Beuerbach. Jedoch, für den Friseur, der sein Geld nicht mit dem „kostenlosen-Haareschneiden“ verdienen will, bedeutet das, dass er stets aufs Neue abwägen muss: „Ich frage mich jeden Tag, wenn ich in den Spiegel gucke: Ist das noch echt, was ich mache? Drum versuche ich, die Balance zu halten zwischen kommerziellen Auftritten und sozialem Engagement.“ Beuerbach, der in seiner „Freizeit“ viel „auf der Straße“ unterwegs ist - wie er es selbst formuliert - und ehrenamtlich mit Organisationen wie der Caritas und dem AWO arbeitet, gibt es eine einfache Formel: „Da wo Geld ist, da nehme ich Geld. Da wo kein Geld ist, da bringe ich es hin – ich sehe mich als eine Art Robin Hood“, sagt er bestimmt.