Auszeichnung für literarische Übersetzungen

Hieronymusring 2025 an Ernest Wichner

25. März 2025
Redaktion Börsenblatt

Ernest Wichner, Übersetzer und ehemaliger Leiter des Literaturhauses Berlin, erhält den Hieronymusring 2025. Damit wird er für seine Übertragungen rumänischer Prosa und Lyrik gewürdigt.

Der Hieronymusring zeichnet besondere Leistungen in der literarischen Übersetzung aus. In diesem Jahr geht er an Ernest Wichner, der den Ring für seine Übertragungen bedeutender rumänischer Prosa und Lyrik erhält. Zu den von ihm übersetzten Autor:innen zählen M. Blecher, Mircea Cărtărescu und Norman Manea, Ștefan und Daniel Bănulescu, Ion Mureşan, Nora Iuga und Varujan Vosganian.

Wichner, aufgewachsen im rumänischen Teil des deutschsprachigen Banats und von früh an zutiefst der Literatur einerseits (u.a. als Gründungsmitglied der „Aktionsgruppe Banat“, 1972-1975) und dem Rumänischen andererseits verbunden, lebt seit den 1970er Jahren in Berlin, dessen literarisches Leben er (als Leiter des Literaturhauses, Ausstellungskurator und Herausgeber) jahrzehntelang mitgeprägt hat. Seine übersetzerische Arbeit zeichnet sich dem Verband deutschsprachiger Übersetzer:innen literarischer und wissenschaftlicher Werke zufolge durch Facettenreichtum, Subtilität und Kreativität aus.

"Wichner, der die Sprachkunst nicht nur lesend und übersetzend, sondern auch als Schriftsteller erkundet und zudem besonders innig mit der rumänischen Geschichte, Kultur und Lebenswirklichkeit vertraut ist, gelingt es, mit seinen vorzüglich ausgewählten Übertragungen rumänischer Prosa und Lyrik, die er überdies oft vermittelnd begleitet, die deutsche Sprache, Kultur und Gesellschaft zu bereichern, zu erfrischen und zu inspirieren", heißt es in der Begründung.

Zur Auszeichnung

Der Hieronymusring wurde 1979 vom VdÜ gestiftet und erstmals vergeben. Möglich wurde dies durch Zuwendungen des Rowohlt Verlags und durch den Einsatz von Verleger Heinrich Maria Ledig-Rowohlt und Helmut Frielinghaus, dem damaligen Lektor und Leiter der Übersetzungsabteilung. Er wird alle zwei Jahre weitergereicht. Wer ihn trägt, entscheidet über die Auswahl der oder des Nachfolgenden.

Die undotierte Auszeichnung wird am 28. Juni 2025 um 19 Uhr im Rahmen der VdÜ-Jahrestagung in der Landesmusikakademie Niedersachsen in Wolfenbüttel von der derzeitigen Trägerin Claudia Sinnig überreicht.