Glückwunsch an den Börsenvereins-Justiziar

Heiter weiter, Christian Sprang!

8. Juli 2022
von Wulf D. v. Lucius

Er kämpft sich für die Branche durch den Paragrafendschungel – gewappnet mit dem Sinn für Ironie und Skurriles: 
Am 8. Juli wird Börsenvereinsjustiziar Christian Sprang 60 Jahre alt. Verleger Wulf D. von Lucius gratuliert - und freut sich schon 
auf das nächste Arbeitsfrühstück.

Christian Sprang

In jedem Unternehmerverband sind der Justiziar und die von ihm geleitete Rechtsabteilung von entscheidender Bedeutung. Das gilt auch für den Börsenverein, weil Verlage und Buchhandel stark von gesetzlichen Sonderregelungen wie Preisbindung und Urheberrecht abhängen. Seit über 20 Jahren – nach vorangegangenen sechs Jahren als Justiziar im Musikverlag Schott – liegt die Verantwortung dafür bei Prof. Dr. Christian Sprang, der über die genannten Schwerpunktbereiche hinaus noch vieles mehr verantwortet, etwa die innerverbandlichen Regelwerke, Fortentwicklung der Satzung, Unterrichtung der Mitglieder über rechtliche Veränderungen in Wettbewerbsrecht, Datenschutz, Steuerfragen, Piraterieverfolgung, Musterprozessen, Künstlersozialversicherung. Christian Sprang begreift die Mitgliederberatung als Kerndienstleistung des Verbands.

Klug und kämpferisch

Mit hoher Präsenz im Verband und außerhalb, mit kämpferischer Intensität im politischen Raum, mit abwägender Klugheit und einem intensiven Gespür für Gerechtigkeit nimmt er all seine Aufgaben wahr. Er leidet persönlich unter politischen Niederlagen, wie etwa den sich stetig ausweitenden Ausnahmeregelungen im Urheberrecht, der Ausbootung der Verlage von den Erträgen der VG Wort und anderem. Nie aber verliert er seinen Kampfgeist; ein intrinsisches »Dennoch« beflügelt ihn immer, und er befeuert damit auch den Einsatzwillen aller in der Branche – vom Vorstand über die Fachausschüsse bis hin zu den Interessengruppen und der Lobbyarbeit in Berlin. Dass er sich damit auf der Gegenseite nicht nur Freunde gemacht hat, nimmt er gelassen.

Nie verliert er seinen Kampfgeist; ein intrinsisches »Dennoch« beflügelt ihn immer, und er befeuert damit auch den Einsatzwillen aller in der Branche.

Wulf D. von Lucius

Lange Jahre habe ich als Vorsitzender des Urheber- und Verlagsrechtsausschusses und in internationalen Gremien mit Christian Sprang zusammengearbeitet und stets sein stupendes Wissen, seinen enormen Fleiß mit rechtzeitigen, durchdachten Vorlagen dankbar geschätzt und die von ihm sehr gepflegte Teamarbeit in der Rechtsabteilung kennengelernt. Die Einführung verschiedener Mailinglisten hat zu einer engen Vernetzung und fruchtbarem Gedankenaustausch geführt.

Wegbereiter der »Thanatophilie«: Christian Sprang und Matthias Nöllke 

Nebenbei ist er auch ein heiterer Gesprächspartner, ein intensiver Musikvertrauter (sein Doktortitel stammt aus der Musikwissenschaft), ein schlagkräftiger Ironiker und auch noch der Erfinder eines besonderen Forschungsgebiets, der »Thanatophilie«: Er sammelt in nun schon vier Publika­tionen unfreiwillig komische, oft geradezu skurrile Todesanzeigen. Besonders schätze ich Arbeitsfrühstücke mit Christian Sprang, bei denen er –  im Blick auf seine schmale, drahtige Erscheinung – Unmengen verzehren kann, ohne dabei das Gespräch zu bremsen. 

Der Börsenverein darf sich glücklich schätzen, diesen grenzenlos einsatzbereiten, loyalen Mann bei sich zu haben. Ich persönlich danke ihm für großartige Zusammenarbeit, die freundschaftliche Nähe erzeugt hat. Alles Gute für Sie, lieber Christian Sprang: viele Erfolge, Arbeitsfreude und Gesundheit!