Warenhauskette

Galeria Karstadt Kaufhof ist erneut insolvent

9. Januar 2024
Redaktion Börsenblatt

Zum dritten Mal binnen weniger Jahre hat Galeria Karstadt Kaufhof einen Insolvenzantrag gestellt. Die Schieflage des Mutterkonzerns Signa zieht damit weitere Kreise.

Galeria in Gera 2008

  • Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof stellte den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen.
  • Das Unternehmen suche einen neuen Eigentümer, wie es in einer Erklärung heißt. Gespräche mit potenziellen Investoren sollen bereits angelaufen sein.
  • Ziel: die Fortführung von Galeria.
  • Zur Kette gehören aktuell 92 Warenhäuser
  • mehr als 15.000 Menschen sind im Unternehmen angestellt.

Dem Unternehmen zufolge sind der Grund für den dritten Insolvenzantrag in weniger als vier Jahren vor allem die Schieflage des bröckelnden Mutterkonzerns Signa. „Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet. Wir sehen in dem heutigen Tag ausdrücklich einen Befreiungsschlag", sagte Galeria-Chef Olivier van den Bossche. Weiter heißt es in der Mitteilung: "Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein."

Rund 100 Buchflächen gab es 2023 noch in den Galeria-Kaufhäusern, die von Buchhandlung Hugendubel im Shop-in-Shop-Modell bestückt wurden – rund 40 von ihnen waren zuletzt einer Schließungswelle zum Opfer gefallen oder standen auf der Streichliste.

Wie die Zukunft der Standorte und Belegschaft aussieht, ist ungewiss. Wie ntv berichtete, soll die Bundesregierung bereits abgelehnt haben, ein weiteres Mal Geldmittel zur Rettung zu gewähren. Der Staat hatte Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 680 Millionen Euro in das Geschäft fließen lassen, von denen nur ein Bruchteil (40 Millionen Euro) wieder zurückgeflossen ist.