Preis der Literaturhäuser 2024

Auszeichnung für Fiston Mwanza Mujila

6. Februar 2024
Redaktion Börsenblatt

Er flüstert, schreit und singt: Die Programmleiter*innen der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Fiston Mwanza Mujila als Autor, „der sich in hohem Maße um den einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen verdient macht“. Außerdem gibt es einen Sonderpreis.

Fiston Mwanza Mujila im Anzug und mit Brille vor Parklandschaft

Fiston Mwanza Mujila

Fiston Mwanza Mujila, 1981 in Lubumbahi (Kongo) geboren, lebt und arbeitet seit Jahren in Graz, schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke und unterrichtet Literaturen afrikanischer Länder an der Universität Graz. Für seinen 2016 erschienenen Debütroman „Tram 83“ erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt. Zuletzt erschien 2022 „Tanz der Teufel“, beide bei Zsolnay.

 

In seinen Romanen hole Fiston Mwanza Mujila afrikanisches (Großstadt-)Leben in den Text – einmal sei es der legendäre Club „Tram 83“, das andere Mal seien es u.a. Minen, in denen Menschen unter unwürdigen Bedingungen arbeiteten. Es gehe um Chaos, Krieg und Diktatur – und das (Über-)Leben der Menschen. „Die Texte sind durchzogen von Rhythmus und Musik, und auch seine Bühnenauftritte sind aufsehenerregend: Er liest seine Texte, er lebt sie, schreit, ruft, lamentiert, flüstert oder singt. Zugleich gibt er klug und zugewandt Auskunft über sein Schreiben, sucht das Gespräch und den Austausch – und vermag das Publikum in kurzer Zeit für sich zu gewinnen“, so die Literaturhausleiter*innen.

Die Programmleiter*innen der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Fiston Mwanza Mujila als Autor, „der sich in hohem Maße um den einmaligen Charakter von Literaturveranstaltungen verdient macht.“

Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 22. März auf der Leipziger Buchmesse verliehen.

Der Autor wird zu Veranstaltungen in den Literaturhäusern zu Gast sein:

  • 10. April 2024 Literarisches Zentrum Göttingen
  • 11. April 2024 Literaturhaus Zürich
  • 17. April 2024 Literaturhaus Wiesbaden
  • 18. April 2024 Literaturhaus Frankfurt am Main
  • 22. April 2024 Literaturhaus Wien
  • 26. April 2024 Literaturhaus Salzburg
  • 17. Juni 2024 Literaturhaus München
  • Juli 2024 Literarisches Colloquium Berlin

Sonderpreis an Slawistin Claudia Dathe

Die Slawistin und Übersetzerin Claudia Dathe, geboren 1971, erhält 2024 erstmals einen Sonderpreis des Netzwerks der Literaturhäuser. Die Programmleiter*innen der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren sie damit für ihre „herausragenden Übersetzungen aus dem Russischen und Ukrainischen, etwa von Serhij Zhadan, Yevgenia Belorusets oder Tanja Maljartschuk, vor allem aber für die ebenso kenntnisreiche wie engagierte Vermittlung der ukrainischen Kultur, insbesondere der Literatur, im gesamten deutschsprachigen Raum.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.