"Worte bewegen Welten" ist der neue Slogan der Leipziger Buchmesse – eine der wenigen Institutionen aus der DDR, die die Wendezeit überlebt und es in die zusammenwachsende Bundesrepublik geschafft haben. Direktorin Astrid Böhmisch, seit Anfang des Jahres in der Nachfolge von Oliver Zille im Amt, weiß, dass sie die Buchmesse-Welt kaum in 12 Monaten aus den Angeln heben kann. Bislang hat Böhmisch in öffentlichen Statements vor allem die Kontinuität des Branchen-Frühjahrsaufgalopps betont. Doch der Managerin ist bewusst, dass sich die Veranstaltung, die als Messe und kultureller Leuchtturm wahrgenommen wird, fortlaufend neu justieren und beweisen muss. Bei einem Tanker wie der Buchmesse haben Veränderungen lange Vorlaufzeiten. Im Gespräch mit dem Börsenblatt, das nicht in Böhmischs Eckbüro, sondern im akustisch herausfordernden Theaterrestaurant "Pilot" des Leipziger Schauspiels stattfindet, spricht die Buchmesse-Direktoren erstmals über frisch in die Pipeline eingespeiste Themen wie KI und eine neue "Audiowelt", die Rolle von "Leipzig liest" und den Preis der Leipziger Buchmesse. Zur Sprache kommen die Sorgen der Indie-Verlage und die Pläne für Bloggerinnen und Blogger – durchaus auch jenseits von "Romantasy". Die enorme Bedeutung, die die Leipziger Buchmesse weit über Stadt und Region als "kultureller Leuchtturm" hat, ist Astrid Böhmisch bewusst.