Dies teilt der Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V. mit, der Anne Emmert mit der "Rebekka" ausgezeichnet hat. Die Familie der verstorbenen Übersetzerin hatte den Freundeskreis informiert. Der Verein trauert über den Verlust der Kollegin, Freundin und Übersetzerin: "Wir sind zutiefst bestürzt, uns fehlen noch die Worte, ihrer Familie sprechen wir tiefstes Mitgefühl aus."
Die Jury hatte Anne Emmert gewürdigt, weil sie "mit Akribie, Sorgfalt, terminologischer Genauigkeit und sprachlicher Eleganz vor allem Sachbücher" übersetzt habe. Sie selbst hatte das Sachbuchübersetzen als 'doppeltes Übersetzen' beschrieben: "Die Übertragung von einer Sprache in die andere, aber auch den Transfer von einer komplexen Fachebene auf ein allgemein verständliches Niveau."
Seit 1996 hat Anne Emmert etwa 150 Titel aus dem Englischen übersetzt: Belletristik und Jugendbücher, vor allem aber populärwissenschaftliche und politische Sachbücher, Essays und Biografien. Sie habe dabei immer sachkundig, präzise und mit unfehlbarem Gespür für den jeweiligen Ton "ihrer" Autor:innen gearbeitet, zu denen u.a. Laurie Penny, Susan Faludi und Judith Butler gehörten.
Zudem hat sie sich langjährig im Berufsverband der Literaturübersetzer:innen VdÜ für die Belange von Kolleg:innen und die öffentliche Anerkennung des Übersetzens engagiert.