Das letzte Thema des Tages lautete "We Creators zu Autor:innen werden". Nicole Schindler und Karin Senft tauschten sich mit Regina Denk von weCreate Books und Claudia Graßl (Alexander Herrmann Vertrieb und Beratung, München) aus. Denks Verlag, der Creators zu Buch-Autoren machen will, wurde Anfang 2024 gegründet, das erste Programm kommt im Herbst. Romane, Ratgeber, Kochbuch oder Sachbuch, "wir müssen die ganzen Genres bedienen", sagte Denk. Wenn man nur Sachbuch machen würde, wäre das Verlagsmodell in zwei Jahren am Ende. Erfreulich: Die Creators wollen laut Denk unbedingt in den Buchhandel, wollen signieren, Lesungen halten, wollen angefasst werden.
Begleitend zu den Büchern will man andere Produkte vorlegen: Podcast, Blog, Video, Spiele, diverse Merch wie T-Shirts oder einen Müsliriegel. Damit sei natürlich ein Riesenaufwand verbunden, erläuterte Denk, auch die Betreuung der Creators sei unfassbar aufwendig. Diese seien es gewohnt, Hoheit über ihren Kanal zu haben. Mitsprache sei daher bei Buchprojekten für sie wichtig – etwa bei der Cover-Gestaltung. Hier sei "beratendes Annähern" das probate Mittel.
Trends setze man nicht, die Creators hätten alle schon eine Botschaft und bewiesen, dass sie auf Resonanz treffen. Und Tempo sei in dem schnelllebigen Bereich angesagt. "Man muss den Moment abpassen, wo sie wollen". Bei der Auswahl geeigneter Creators seien nicht so sehr die Followerzahlen, sondern viele andere Kriterien ausschlaggebend (Alter; welche Interessen haben sie sonst noch). Beim Marketing sei die Community, Werbung in der Community wichtig, fügte Claudia Graßl an, die sich um den Vertrieb von weCreate Books kümmern wird.
Fazit: Die drei Veranstaltungen der IG Ratgeber boten tolle Praxisbespiele und Anregungen. Man müsse regelmäßig über den Tellerrand schauen, was sich verändert und sich fragen, "bleiben wir mit unseren Produkten relevant", hieß es aus dem Publikum. Oder selbst als Verlag so attraktiv sein, das Autor:innen bei einem veröffentlichen wollen.