Sex(ismus): Man war sich einig, dass Sexismus auch in Frankreich eine Rolle spielt, gerade weil Flirtebene und sexuelle Verfolgung verwechselt werden können. Generell spiele weibliche Sexualität, libertäre Bekenntnisliteratur usw. aber eine größere Rolle als in Deutschland. „Vergleichen Sie die Beziehung von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre mit der von Hannah Ahrend und Martin Heidegger". empfahl Rüdiger Suchsland zur Verdeutlichung. Punkt 3 für Frankreich.
Mutterfalle: In Frankreich seien Frauen erst Frauen, dann Mütter – da ist sich die Runde einig. Und auch darin, dass das in Deutschland umgekehrt ist. Vollzeit arbeiten mit Kindern? In Frankreich selbstverständlich, in Deutschland immer noch schwierig. Frankreich habe in Sachen Mutterschaft und Berufstätigkeit ein Leitbild, Deutschland einen Leitbildkonflikt, so Vinken. Auch deshalb hätten, je nach Berechnungsgrundlage, 25 bis 40 Prozent der Akademikerinnen in Deutschland keine Kinder. „Je höher das Mutterideal, desto weniger Kinder“, weiß Maria Furtwängler. Punkt 4 für Frankreich.
Hier und da hätte man sich mehr Differenzierung gewünscht: Die Runde war unterhaltsam, aber keineswegs frei von Klischees. Aber das war ja erst der Auftakt: Ob Orbanism Space, Börsenvereins-Bühne oder Business Club – Frauen und ihre Rolle im Medienbetrieb sind Themen der Podien. Wir berichten!