Pearson und Bertelsmann hatten im Oktober 2012 die Bildung von Penguin Random House vereinbart. Dabei wurde auch im Vertrag festgelegt, dass Pearson frühestens nach drei Jahren (das wäre nächsten Monat der Fall) seine Anteile an Bertelsmann verkaufen dürfe. Derzeit sei es unwahrscheinlich, dass man diese Option ziehe, sagte nun Pearson-CEO John Fallon im Gespräch mit Bloomberg TV. Das Geschäft laufe gut, und man sei ein Jahr davon entfernt, die höchsten Synergien zu erreichen. Finanzexperten setzen aktuell den Wert von Penguin Random House insgesamt auf rund 3 Milliarden US-Dollar (circa 2,7 Milliarden Euro) an, so Bloomberg.
Zudem habe Pearson durch den Verkauf der "Financial Times" und des 50-Prozent-Anteils an "The Economist" derzeit genügend Geld in der Kasse, um einen Verkauf des Anteils am Verlagsriesen abzuwarten.
Fünf Jahre nach Vertragsschluss, also 2017, bestünde auch die Option, Anteile an Penguin Random House im Rahmen eines Börsengangs (Initial Public Offering) abzugeben.
Bertelsmann will seine Anteile bei Penguin Random House erhöhen
Ende August hatte Bertelsmann-Vorstand Thomas Rabe gegenüber dem "Manager Magazin" geäußert, sein Unternehmen würde im Idealfall Penguin Random House am liebsten komplett übernehmen (das hatte Bertelsmann auch schon früher vor; siehe Archiv: "Bertelsmann will mehr von Penguin Random House"). Das Manager Magazin spekulierte, dass Rabes Etat für Investitionen bei der Verlagsgruppe Penguin Random House lediglich ausreiche, um auf 70 Prozent aufzustocken.