Abgeschlossen werden soll das Geschäft Medienberichten zufolge möglichst im dritten Quartal 2014. HarperCollins-CEO Brian Murray erklärte gegenüber der Branchenpresse, dass Harlequin als eigenständige Division innerhalb der News Corp-Tochter fortgeführt werden soll. Der Verlagssitz in Toronto bleibe erhalten. Craig Swinwood, CEO und Verleger von Harlequin, behalte seinen Posten und werde an Murray berichten.
Marktexpansion im Auge
Durch den Zukauf von Harlequin erhofft sich HC den schnellen Zugang zu neuen Märkten. Der auf Liebesromane spezialisierte kanadische Verlag produziert nach eigenen Angaben mehr als 110 Titel im Monat in 34 Sprachen − und ist in über 100 internationalen Märkten präsent. 40 Prozent der Einnahmen kommen dabei aus den nicht-englischsprachigen Märkten, so die Kanadier. Anders bei HarperCollins: 99 Prozent der Bücher werden auf Englisch publiziert, heißt es hier. Mit dem Zukauf könne man den "internationalen Fußabdruck" von HarperCollins auf einen Schlag deutlich ausweiten, so Murray, HC-Autoren schnell in zahlreichen weiteren Sprachen auf den Markt bringen.
HC erwirtschaftete laut "Publishers Weekly" in seinem Geschäftsjahr 2012/2013 (bis 30. Juni) einen Umsatz von 1,4 Milliarden US-Dollar, Harlequin im vergangenen Jahr rund 398 Millionen kanadische Dollar (ca. 363 Mio. US-Dollar) − davon 24 Prozent durch E-Books. Insofern erhoffe sich HC durch den Zukauf auch einen Schub für seine digitale Plattform. Von Juli bis Dezember 2013 stammten 19 Prozent der Einnahmen von HarperCollins aus E-Book-Verkäufen, so das US-Branchenmagazin.
Mit dem Deal würde auch der deutsche Cora Verlag, eine hundertprozentige Tochter von Harlequin, unter das Dach von HarperCollins schlüpfen.