„Wir sind ganz glücklich“, freut sich Mirbach-Diehl über ihre neue Rolle als selbständige Buchhändlerin. Am gleichen Standort hat die ehemalige Bankangestellte vor sieben Jahren als Praktikantin ihre Karriere im Buchhandel begonnen. „Nach 25 Jahren hatte ich keine Lust mehr auf Bank“, erinnert sich die 57-Jährige. Ein Praktikum in der Buchhandlung, in der sie bisher nur als Kundin aufgetreten war, eröffnete ihr neue Perspektiven. Aus stundenweiser Aushilfe wurde eine feste Stelle. Auch Melanie Weinert hatte in der Buchhandlung Hans Neubauer, wie das 1931 gegründete Geschäft damals hieß, ihren Einstieg ins Metier. Vor zwei Monaten hat die 22-Jährige dort ihre Ausbildung zur Buchhändlerin abgeschlossen. Vom Azubi direkt zur Inhaberin – das wurde möglich, weil die bisherige Ladenbesitzerin Kerstin Grade, ihr privates Glück in größerer Entfernung gefunden hatte.
Den alten Laden einfach fortführen, das wollte das neue Inhaberinnen-Duo aber nicht. „Wir haben ganz leere Räume übernommen, viele ‚alte Leichen’ wurden entsorgt“, lacht Mirbach-Diehl. Ein neuer Name, eine schöne Kinderecke, Leseplätze, Kaffee und Süßes und eine neue Fenstergestaltung machen das auch nach außen deutlich. „Wir haben uns schon immer sehr mit diesem Laden identifiziert, können jetzt unsere Ideen verwirklichen und tragen gerne die Verantwortung.“ Gleichzeitig fangen sie nicht bei Null an, ihr Publikum bleibt ihnen treu, wie die vielen positiven Reaktionen zur Eröffnung am 11. Juli nach einmonatiger Umbauzeit zeigten.
Das allgemeine Sortiment mit Schwerpunkt auf Kinderbuch konnten die beiden Buchhändlerinnen mit ihrem Vorwissen gezielt einkaufen. „Als Existenzgründer sind wir supertoll beraten worden“, berichtet Mirbach-Diehl. IHK, Arbeitsamt und Bank hätten kompetent und hilfreich zur Seite gestanden, so dass die beiden Bücher-Lotsinnen sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken.
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